Bahnreisende in ganz Deutschland brauchten am Freitag (8. Dezember) starke Nerven, viel Geduld und im besten Fall einen Plan B, um an ihr Ziel zu kommen. Der Lokführerstreik der GDL legte den Fern- und Regionalverkehr so gut wie lahm. Darunter mussten tausende Reisende leiden.
Auch in NRW waren die Auswirkungen schon am Freitagmorgen spürbar. Während die einen sich ins Fäustchen lachten, weil ihre Bahn nicht zur Deutschen Bahn gehörte und fast reibungsloser als sonst fuhr, kam der Warnstreik für einen Großteil der Pendler doch eher einer Katastrophe gleich. Doch nicht nur auf den Schienen in NRW ging zum Ende der Woche hin vielerorts nichts. Auch auf den Autobahnen waren die Auswirkungen des 20-stündigen Streiks deutlich spürbar.
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Bahnstreik in NRW sorgt für hunderte Kilometer Stau
Die GDL hatte am Mittwoch kurzfristig zum fast eintägigen Streik von Donnerstagabend (7. Dezember), 22 Uhr, bis Freitag, 22 Uhr, aufgerufen. Dabei richtete sich die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer an Lokführer der Deutschen Bahn, der NordWestBahn und der RheinRuhrBahn.
Über Nacht sollte der Warnstreik dann an Fahrt aufnehmen – doch am Freitagmorgen war mit 50 bis 70 Kilometern Stau zum morgendlichen Berufsverkehr herzlich wenig zu spüren. Das sollte sich im Tagesverlauf allerdings deutlich ändern, wie der ADAC berichtete. Dabei spielte auch die unsichere Wetterlage im Westen mit rein, denn für Freitag war massive Glättegefahr angekündigt. Laut WDR erreichten die Staus auf NRWs Autobahnen zum nachmittäglichen Feierabendverkehr ihren Höhepunkt.
So waren zum Höhepunkt gegen 16 Uhr zwischenzeitlich rund 240 Kilometer Stau zu verzeichnen. Und auch am Freitagabend (mit Stand von 18.30 Uhr) muss auf den Autobahnen A1, A2, A3, A4, A40, A43, A44, A45, A46 und A59 noch mit langen Wartezeiten gerechnet werden. Besonders auf der A3 müssen Autofahrer derzeit viel Geduld aufbringen, hier staut es sich – auch infolge eines Unfalls – mit 22 Kilometern in beiden Richtungen am meisten.
Folgen des Bahnstreiks auch am Samstag spürbar
Doch die Verkehrslage dürfte sich in wenigen Stunden beruhigt haben. Denn ab 22 Uhr wird auch das Bahnchaos vorerst wieder ein Ende finden.
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Dennoch sollten sich Bahnreisende auch am Samstag noch vorsehen. „Im Laufe des Samstags rechnen wir wieder mit einem planmäßigen Angebot“, kündigte eine Bahnsprecherin aus NRW gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) optimistisch an. Aus eigener Erfahrung dürfte vielen aber bewusst sein, dass es noch einige Zeit dauern kann, bis der Normalbetrieb wieder läuft. Wie immer gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Vor Fahrtantritt solltest du online unbedingt deine Verbindung überprüfen, damit am Bahnhof keine böse Überraschung droht. (mit dpa)