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200 BVB- und Köln-Ultras verabreden sich zur Schlägerei mit Gladbachern – Polizei verhindert Eskalation in letzter Sekunde

200 BVB- und Köln-Ultras verabreden sich zur Schlägerei mit Gladbachern – Polizei verhindert Eskalation in letzter Sekunde

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Foto: Polizei Köln
  • In Pulheim versammelten sich 200 Ultras von Dortmund und Köln
  • Sie warteten dort wohl auf Fans von Borussia Mönchengladbach
  • Die Polizei kann die Schlägerei noch verhindern

Pulheim. 

Die Polizei hat am vergangenen Samstagabend in Pulheim eine mutmaßlich geplante Schlägerei von rund 200 Fußballfans verhindert. Dabei wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet.

Gegen 22.45 Uhr meldete sich ein Anwohner (42) über den Notruf der Polizei und berichtete über eine größere Menschenmenge am Bahnhof Stommeln. Die Streifenwagen trafen wenig später am dortigen P+R-Parkplatz auf eine Gruppe von etwa 200 Personen, die mit Autos gekommen und teilweise mit Schutzbekleidung und Vermummungsgegenständen ausgestattet waren.

Gruppe beleidigt Beamte und versucht zu fliehen

Da sich die Gruppe äußerst aggressiv und beleidigend gegenüber den Beamten verhielt, drohten sie mehrfach mit dem Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken. Da sich die Ultras trotzdem nicht beruhigten, wurden weitere Streifenwagen, die Bereitschaftspolizei, Diensthunde und ein Polizeihubschrauber zur Unterstützung angefordert.

Nach dem Eintreffen verteilten sich Teile der angetroffenen Gruppe über den Bahndamm und in Richtung Stommeln, andere besetzten ihre Autos. Da die Polizei die Ausfahrt des Parkplatzes versperrte, fuhren mehrere Autos mit quietschenden Reifen auf die Beamten zu. Erst als diese ihre Waffen zückten, hielten sie an.

Sturmhauben und viele weitere Gegenstände sichergestellt

Da die Verdächtigen auch auf den Gleisen unterwegs waren, musste die Bahnstrecke Köln – Mönchengladbach für fast eine Stunde gesperrt werden.

Vor Ort wurden schließlich die Personalien von über 50 Personen im Alter von etwa 20 bis 30 Jahren aufgenommen, die größtenteils aus dem Umfeld der Ultra-Szene des 1. FC Köln und Borussia Dortmund stammen.

Bei den Kontrollen wurden Vermummungsgegenstände, einheitlich weiße T-Shirts, Schutzbekleidung, Sturmhauben, Halstücher, Mundschutz, Handschuhe, diverse Bandagen und eine Anfahrtsskizze sichergestellt.

Einige Fans bereits wegen Straftaten bekannt

Ermittlungen ergaben, dass die Ultras offensichtlich auf einen Zug mit Fußballfans von Borussia Mönchengladbach warteten, die auf dem Rückweg vom Spiel in Mainz waren.

Mehrere der kontrollierten jungen Männer sind bereits wegen Straftaten im Bereich Fußball polizeibekannt. Nach der Identitätsfeststellung wurde ihnen ein Platzverweis erteilt. Ein Strafverfahren wegen versuchter Nötigung und Beleidigung wurde eingeleitet. Die Ermittlungen wurden im Auftrag der Staatsanwaltschaft von der Polizei Köln übernommen.

(fr)

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