Weiter Wirbel um den türkischen Nationalspieler Merih Demiral und die Wolfsgruß-Handgeste nach dem Sieg bei der EM 2024 gegen Österreich.
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Nun schaltete sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in die Debatte ein. Sie machte klar: „Die Symbole türkischer Rechtsextremisten haben in unseren Stadien nichts zu suchen.
Faeser will Uefa-Sanktionen für Türkei-Nationalspieler Demiral
„Die Fußball-Europameisterschaft als Plattform für Rassismus zu nutzen, ist völlig inakzeptabel“, so die Innenministerin weiter. Sie fordert die Uefa auf, Sanktionen gegen den Nationalspieler zu prüfen. „Wir erwarten, dass die Uefa den Fall untersucht und Sanktionen prüft“, so die Ministerin auf „X“.
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Zwar bringt ihr diese Forderung wiederum in Ankara Ärger ein, denn dort wurde der deutsche Botschafter einbestellt. Doch dass ausgerechnet Faeser so eine klare Forderung an die Uefa stellt, wirkt ziemlich absurd.
Dabei ist der Wolfsgruß in Deutschland nicht mal verboten
Denn anders als viele fordern, sind die Grauen Wölfe, und damit auch der Wolfsgruß, in Deutschland nicht verboten. Faeser betont zwar, dass die Sicherheitsbehörden die türkischen Rechtsextremisten „fest im Blick“ hätten und die Grauen Wölfe „unter der Beobachtung des Bundesamtes für Verfassungsschutz“ stehen. Doch es erscheint fragwürdig, dass sie einerseits von der Uefa harte Konsequenzen fordert, wenn gleichzeitig die Gruppe in Deutschland nicht mal verboten ist.
Auch der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde in Deutschland, Ali Ertan Toprak, fordert nun harte Sanktionen gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ nach dem Wolfsgruß-Vorfall. Zum einen will Toprak den Ausschluss des Spielers Demiral vom Turnier. Zum anderen verlangt er auch von Faeser, die Symbole der Grauen Wölfe und ihrer Partnerorganisationen zu verbieten.
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„Die Grauen Wölfe sind die größte rechtsextremistische Organisation in Deutschland“, so CDU-Mitglied Toprak. Eine Mehrheit des Bundestages habe dieses Verbot bereits vor vier Jahren angemahnt.