Kaum gegründet, schon in einer existenziellen Krise: Nach den Austritten der prominenten Werteunion-Mitglieder Markus Krall und Ex-Bundespräsident-Kandidat Max Otte, scheint die neue Partei sich prompt selbst zu zerlegen.
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Bricht die Werteunion nun völlig auseinander und war es das schon? Parteichef Hans-Georg Maaßen versucht zu retten, was zu retten ist. Kurz nach Verkündung der Austritte gibt er ein Krisen-Interview am Dienstagabend. Indirekt bezeichnet er darin Krall und Otte als „Miesepeter“, die sich gegen die Aufbruchstimmung in der neuen Partei stellen. Es gebe immer Menschen, die beleidigt seien und „das Haar in der Suppe sehen, auch wenn kein Haar da ist“.
„Massiven Unmut“ in der Werteunion
Auf dem eigenen YouTube-Kanal der Partei räumt Moderator Helmut Reinhardt zu Beginn des Interviews ein: „In den Sozialen Medien gibt es massiven Unmut, Ärger, Wut, Enttäuschung über Dr. Hans-Georg Maaßen.“ Der Grund: Auf der ersten Pressekonferenz nach der Parteigründung der Werteunion hatte dieser davon gesprochen, dass die CDU der „Premiumpartner“ für eine mögliche Koalition sei. Zudem hatte er die AfD als „radikal“ bezeichnet.
Im Krisen-Gespräch versucht Maaßen sich zu erklären, zu beschwichtigen und den Laden zusammenzuhalten. Es habe Kritik gegeben, aber auch viel Zustimmung sowie Verständnis für seine Äußerungen. „Wenn man sich als Werteunion von der Union abspaltet, sieht man sich als Teil der Unionsparteien, aber als den richtigen Teil.“ Deswegen gebe es eine „Nähe zu den Unionsparteien“.
„Wir sind nicht die AfD 2.0“
Man sei nicht die „AfD 2.0“, betont Maaßen. Diejenigen, die AfD-Politik wollen, sollten ihr Kreuz dann auch dort machen. „Und wir sind auch nicht Mehrheitsbeschaffer für die AfD.“ Er habe jedoch keinen Zweifel daran gelassen, dass er nichts von einer Brandmauer gegen die AfD halte. Auch hinsichtlich einer möglichen Zusammenarbeit. „Wir reden mit allen“, so Maaßen. Das gelte auch für die Grünen, sofern sie mal den Positionen der Werteunion zustimmen würden.
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Gleichzeitig aber bereite es ihm Sorge, dass die AfD mit einer absoluten Mehrheit in ostdeutschen Ländern wie Thüringen oder Sachsen einen Ministerpräsidenten und zentrale Ministerposten wie Innen und Finanzen stellen könnte. Man könne die AfD „sehr schwer einschätzen“, deswegen sei es wichtig, eine Alleinregierung der AfD zu verhindern, so Maaßen.