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Trumps angebliche Heldentat: Habe Walz vor rechten Demonstranten „gerettet“

Donald Trump behauptet, er habe den demokratischen Vizekandidaten Tim Walz in einer brenzligen Situation „gerettet“. Walz sieht das anders!

Das Duell Trump gegen Harris.
© IMAGO/USA TODAY Network

Reden wir drüber: Ist Donald Trump zu alt für eine mögliche Präsidentschaft?

Ex-Präsident Donald Trump macht mit einer neuen Behauptung Schlagzeilen – diesmal geht es um den frisch gekürten demokratischen Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz. Trump behauptet, er habe Walz 2020 aus einer gefährlichen Situation gerettet.

Doch Walz sieht das ganz anders und wirft Trump vor, die Situation verschlimmert zu haben!

Trump hat Walz angeblich geholfen

In einem Interview mit Fox News erzählte Trump von seiner vermeintlichen Heldentat: Während der landesweiten Unruhen nach dem Tod von George Floyd habe er Walz bewusst vor rechten Demonstranten als „eine gute Person“ bezeichnet. Dadurch hätten die Demonstranten ihre MAGA-Flaggen niedergelegt und sich zurückgezogen, so Trump. Für ihn sei das ein klarer Beweis seiner deeskalierenden Wirkung und offenbar auch für eine Heldentat.

Walz kontert: Trumps Tweets verschärften die Lage

Minnesotas Gouverneur Tim Walz widerspricht dieser Darstellung deutlich. Laut einem Bericht des „Guardian“ führte Trumps provokanter Tweet „Liberate Minnesota!“ im April 2020 dazu, dass bewaffnete Demonstranten vor Walz‘ Haus auftauchten. Walz betonte, dass diese Situation für ihn und seine Familie äußerst bedrohlich war!

++ Mehr zu Tim Walz: US-Wahl: Harris wählt Tim Walz als Vize ++

Ein Sprecher von Walz klärte zudem auf, dass das Telefonat, auf das sich Trump bezieht, bereits einen Monat vor Floyds Tod stattfand und lediglich Covid-19-Themen behandelte. Demnach ist Trumps Darstellung der Ereignisse fragwürdig.

Unruhen nach George Floyds Tod

Der 25. Mai 2020 markierte einen Wendepunkt: George Floyd wurde von einem Polizisten in Minneapolis getötet, was landesweite Proteste und heftige Unruhen auslöste. Trumps Reaktion darauf waren Tweets, die von vielen als anheizend empfunden wurden. Besonders der „Liberate Minnesota!“-Tweet sorgte für Aufsehen und brachte Walz und seine Familie in Gefahr.

Die Folgen der aufgeladenen Atmosphäre waren für Walz und seine Familie spürbar. Der Gouverneur berichtete, dass seine Kinder aufgrund von Drohungen ihre Social-Media-Accounts löschen mussten. Eine direkte Folge der polarisierten politischen Lage und auch die provokativen Äußerungen von Trump.

Widersprüchliche Aussagen

Während der Unruhen führte Walz mehrfach Gespräche mit Trump und dessen Vizepräsidenten Mike Pence. Laut der „Washington Post“ steht Trumps angebliche Hilfe im Widerspruch zu Walz‘ Erfahrungen.



Besonders der 6. Januar 2021 bleibt Walz in Erinnerung, als Trump seine Anhänger zum Sturm auf das Kapitol ermutigte. Auch dabei musste Walz‘ Sohn aus Sicherheitsgründen evakuiert werden.