Am Donnerstag (8. August) lud Donald Trump groß ein. In einer selbst einberufenen Pressekonferenz auf seinem Anwesen in Florida ließ er so einiges vom Stapel – besonders über seine Konkurrentin im Rennen um die Präsidentschaftswahl, Kamala Harris. Ein richtiges Märchen über den Ex von Harris ließ er vom Stapel.
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Eine Geschichte wie aus einem Actionfilm oder Albtraum. Nur konnte sich der besagte Ex nicht an diese Situation erinnern. Nicht die einzige Lüge dieses Abends, wie sich herausstellt.
Verwirrspiel um Kamala Harris!
Ein bisschen viel Aufregung um Kamala Harris für Trumps Geschmack. Sie sammelt Spenden in Rekordhöhe, lacht freudig in die Kamera und hat in kurzer Zeit die Nase in den Umfragen vorn, sogar in einigen Swing States. Das passt Trump nicht, und so lädt er zu einer Pressekonferenz ein – oder zu einer Märchenstunde. Neben einigen anderen überzeugend vorgetragenen Unwahrheiten (darüber berichten wir hier) trug er eine Story vor, die Quentin Tarantino vor Neid erblassen lassen würde.
Trump sei, so seine Geschichte, mit einem Hubschrauber geflogen. Zusammen mit dem ehemaligen Bürgermeister von San Francisco, Willie Brown. Dieser ist der Expartner von Kamala Harris, etwa 30 Jahre ist das schon her. Der Hubschrauber mit Trump und ihm sei in Nöte geraten und sogar zu einer Notlandung gezwungen gewesen, berichtete der ehemalige Präsident. Die Geschichte kam als Antwort auf eine Frage, in der es eigentlich um die Beziehung zwischen Harris und Brown ging.
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Das Dumme daran: Brown kann sich nicht daran erinnern. Wie sich herausstellte, war es stattdessen der ehemalige Stadtrat von Los Angeles und Senator des Bundesstaates Kalifornien, Nate Holden. Holden berichtete „Politico“ dazu, dass er einmal mit Trump in einem Hubschrauber auf dem Weg nach New Jersey geflogen sei, der in Turbulenzen geriet. Holden sagte dazu: „Willie ist der kleine Schwarze, der in San Francisco lebt.“ Er fuhr fort: „Ich bin ein großer Schwarzer, der in Los Angeles lebt.“
Trump: Peinlicher Patzer oder Absicht?
Dass Trump Sachverhalte oder Namen verwechselt oder Anekdoten aufbauscht, die einer Überprüfung nicht standhalten, ist nichts Neues. Dieses Mal wollte Trump wohl Harris verunglimpfen. Nach der Geschichte erzählte er nämlich, Brown habe ihm „schreckliche Dinge“ über Harris erzählt. Trump sagte über Brown: „Er war damals kein großer Fan von ihr.“
Brown jedoch widersprach und sagte im „San Francisco Chronicle“, er habe Harris gegenüber Trump nie schlecht gemacht. „Auf keinen Fall“, sagte Brown. „Ich würde ihm gegenüber nichts Schlechtes über irgendeine Frau sagen.“ Der Demokrat Jerry Brown und Trump flogen tatsächlich 2018 in einem Hubschrauber, um Waldschäden zu begutachten. Es wurden jedoch keine Probleme mit dem Flug gemeldet. Ein weiterer Politiker, der mit an Bord war, bestätigte das und fügte hinzu, um Browns damalige Partnerin Harris sei es natürlich nicht gegangen.
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Die Sprecherin der Trump-Kampagne, Karoline Leavitt, weigerte sich am Freitag auf Newsmax, die Widersprüche in Trumps Geschichte zu erklären. „Ich würde Sie einfach auf die Erklärung von Präsident Trump und das, was er gestern gesagt hat, verweisen“, sagte Leavitt. „Der Präsident hat viele erstaunliche Geschichten aus seinem Leben.“