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Rente: Das gibt böses Erwachen für jeden Zweiten – „Beschämend gering“

Wie aus einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, droht jedem Zweiten ein böses Erwachen. Politiker nennen es „beschämend“.

Rente
© IMAGO/Michael Gstettenbauer

Rente: Mega-Erhöhung 2024 bahnt sich an

Können deutsche Rentner und Rentnerinnen 2024 mit einer Mega-Erhöhung ihrer Rente rechnen? Wir verraten es dir in diesem Video.

Ernüchternde Zahlen zur Rente, die nun öffentlich wurden. Für jeden zweiten Rentner sieht es düster aus. Wirst auch du davon betroffen sein?

Wie aus einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die die Linken-Bundestagsfraktion in Auftrag gegeben hat, verdient mehr als jeder Zweite der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland unter 20 Euro brutto in der Stunde. Jeder Dritte sogar weniger als 16 Euro brutto pro Stunde.

Mehr als 13 Millionen Menschen verdienen weniger als 16 Euro brutto

In deutlichen Zahlen sind das rund 21,5 Millionen von 39,8 Millionen Beschäftigten. Das entspricht einem Anteil von 53,9 Prozent. Unter 16 Euro brutto pro Stunde erhalten rund 13,6 Millionen Menschen, was 34,2 Prozent entspricht. Und rund 6,6 Millionen Beschäftigte (16,7 Prozent) verdienen unter 13 Euro brutto pro Stunde.

Dietmar Bartsch findet vernichtende Worte dazu: „Das Lohnniveau in Deutschland ist beschämend gering. Wenn mehr als jeder Dritte weniger als 16 Euro in der Stunde verdient, brauchen wir uns über Fachkräftemangel und klamme Sozialkassen nicht zu wundern.“ „Dieses Lohnniveau ist für die stärkste Wirtschaftsnation Europas unwürdig“, so Bartsch.

Bartsch: „Die Mehrheit wird keine gute Rente erhalten“

Der Noch-Linken-Fraktionschef weiter: „Die Mehrheit der Deutschen verdient unter 20 Euro. Das bedeutet: Die Mehrheit der heutigen Arbeitnehmer wird im Alter keine gute Rente erhalten.“ Er fordert, den „Teufelskreis aus schlechten Löhnen und mageren Renten“ zu durchbrechen. „Wir brauchen mehr Brutto und mehr Netto vom Brutto für die wahren Leistungsträger des Landes – für die normalen Beschäftigten“, so Bartsch zum „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Der Rentenberater Peter Knöppel von dem Youtube-Kanal „rentenbescheid24.de“ hat ausgerechnet, wie hoch die Rente bei einem Stundenlohn von 20 Euro die Stunde und 45 Jahren Arbeit ausfällt. Das Ergebnis: 1.626 Euro.


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Die Reaktionen unter dem Video fallen enttäuscht aus:

  • „Ja, ich finde es auch unverschämt, was man für eine Rente nach all den Jahren hat. Ich bin mit 63 Jahren und Abzug in Rente gegangen, habe die letzten 4 Jahre meinen Mann noch gepflegt und war 30 Stunden arbeiten und bekomm nicht einmal 900 €. Jetzt gehe ich mit 67 wieder Stundenweise arbeiten. Es ist eine Schande, was hier in Deutschland passiert.“
  • „Das ist alles alles nicht verwunderlich, wenn man bedenkt wie lange sich Union und FDP gegen einen Mindestlohn gewehrt haben. Da wurde fast 10 Jahre diskutiert das 8,50 Euro die Wirtschaft nicht zumuten könnten. Um dann, 10 Jahre später, diese 8,50 Euro einzuführen. Da hätte der Mindestlohn doch schon bei 12 Euro liegen müssen.“
  • „Vielen Dank an den Exkanzler Schröder für die Ausweitung des Niedriglohnsektors,es lebe die Sozialdemokratie.“