Obwohl sich zwischenzeitlich im Ukraine-Krieg eine Kriegsmüdigkeit breit macht, könnte der Russen-Präsident Wladimir Putin weiter gewinnen. Dafür bräuchte er den Sieg von Donald Trump bei der nächsten US-Präsidentschaftswahl.
Dann kann es nicht nur der Ukraine und dem Rest von Europa an den Kragen gehen. Auch bei dem Atomwaffen-Schutzschirm der NATO droht es dann zu wackeln.
Putin: Trump-Sieg schwächt nukleare Pfeiler
Die US-Wahlen stehen in diesem Jahr an. Darauf wird vor allem Russen-Präsident Wladimir Putin blicken. Denn wenn Donald Trump im November gewinnt, wird es für die Ukraine gefährlich, wie wir bereits berichteten. Demnach stellt sich der US-Kongress bei der Unterstützung für den überfallenen Staat ganz besonders quer. Trotz europäischer Unterstützung wird es dem angegriffenen Land dennoch an Waffen mangeln und sie würden den Krieg verlieren.
Doch das ist nicht alles. Ein Trump-Sieg habe auch gravierende Folgen für die nukleare Abschreckung der Nato, warnt Militärexperte Christian Mölling im „stern“-Podcast „Die Lage – international“. Schon jetzt seien die Amerikaner mit der Regierung Biden dabei, ihr Engagement in Europa zu reduzieren. Doch die schwerere Konsequenz bei Trump werde sein, „dass eben der nukleare Pfeiler in der Nato anfängt zu wackeln. Und dass auch die konventionelle Unterstützung in der Nato anfängt zu wackeln.“
Schon DIESER Schritt ist genug
Dafür müsse die USA das westliche Bündnis nicht einmal verlassen. Es sei schon genug, wenn ein amerikanischer Präsident deutlich mache, dass er das nicht entscheiden werde. „Die Tatsache einer Nicht-Entscheidung über den Einsatz von Nuklearwaffen ist das Ende der gesicherten Abschreckung innerhalb der Nato“, findet der Experte. Denn die ruhe einzig und allein auf den USA. Frankreich und Großbritannien spielen in diesem Zusammenhang keine Rolle. „Sie haben einfach nicht die Muckis“.
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Um dem entgegenzuwirken, unterstützt Mölling den Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Der hat den anderen Europäer angeboten, über die Zukunft der nuklearen Abschreckung zu diskutieren. „Man muss über eine Alternative nachdenken – und man darf das zum jetzigen Zeitpunkt auch“, betont er. Letztlich gehe es darum, wie eine glaubwürdige Strategie gefunden werden könne.