Russland und die Türkei haben eigentlich gute Beziehungen zueinander. Doch droht die Geschäftsfreundschaft zwischen Putin und Erdoğan zu bröckeln? Der Türkei-Präsident fordert nämlich, dass sein russischer Kollege die Krim an die Ukraine zurückgibt. Diese Haltung Ankaras zur Ukraine ist dem Kreml ein Dorn im Auge.
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Erdoğan macht Putin eine Ansage
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan fordert von Russen-Despot Wladimir Putin die Rückgabe der Krim an die Ukraine. „Unsere Unterstützung für die territoriale Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine ist unerschütterlich. Die Rückgabe der Krim an die Ukraine ist eine Forderung des Völkerrechts“, sagte er in einer Videobotschaft.
Die türkische Regierung in Ankara hat schon in der Vergangenheit die russische Annexion der Krim 2014 durch Putin verurteilt. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs durch Putins brutale Russen-Truppen hat Erdogan immer wieder auf die Achtung der Souveränität der Ukraine gepocht. Ankara gilt als traditionelle Schutzmacht der Minderheit der Krimtataren. Die machen etwa zehn Prozent der Bevölkerung auf der Krim aus. Sie sollten „frei, sicher und friedlich in ihrer eigenen Heimat“ leben können, so Erdoğan.
Enge Beziehung zwischen Russland und Türkei
Putins Russen-Soldaten hatten die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 annektiert. Seit 2021 versucht Kiew, mit Treffen der sogenannten Krim-Plattform die internationale Aufmerksamkeit für die Situation auf der Halbinsel zu stärken. 2022 startete der Kreml einen Großangriff auf die Ukraine. Knapp 20 Prozent des ukrainischen Territoriums wird inzwischen von Moskau kontrolliert. Russland erhebt zusätzlich zur Krim noch Anspruch auf vier weitere Regionen im Süden und Osten des Nachbarlandes.
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Das Nato-Land Türkei unterhält enge Beziehungen zu Moskau, auch im Handel. Russland ist dazu einer der größten Energieversorger der Türkei. Trotzdem sind die Beziehungen schon länger angespannt. So warnte Putin im Juni die türkische Regierung in Ankara beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg vor einer zu großen Nähe zum Westen. „Die türkische Wirtschaftsführung hat sich in letzter Zeit darauf konzentriert, Kredite, Investitionen und Zuschüsse von westlichen Finanzinstitutionen zu erhalten“, so der Russen-Präsident. (Mit dpa.)