Die Gewalttat von Bad Oeynhausen schockiert das ganze Land. Der erst 20-jährige Philippos T. wurde nach der Abifeier seiner Schwester brutal angegriffen und verprügelt. Er starb an den Folgen des Gewaltexzesses im Kurpark.
Längst ist aus der Tat in NRW auch eine politische Debatte über Kriminalität und Sicherheit in Deutschland geworden.
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Die Familie des Opfers vertraut dem Rechtsstaat
Die Polizei konnte nun einen ersten Ermittlungserfolg vermelden. Möglicherweise konnte der Haupttäter festgenommen werden. Es handelt sich um einen 18-Jährigen aus dem Ort. Laut Augenzeugen erfolgte der Angriffe aus einer Gruppe von zehn jungen Männern „südländischer Herkunft“.
Aus der Familie von Philippos kommt nun eine klare Forderung an den Staat. Bei einer Mahnwache am Mittwochabend (26. Juni) erklärte der Onkel des Getöteten laut „Bild“:
„Wir glauben an die Justiz. Wir glauben daran, dass die, die uns dieses Leid erfahren lassen, eine gerechte Strafe bekommen.“
Ein klares Bekenntnis zum Rechtsstaat – aber auch der Wunsch nach einer gerechten und konsequenten Bestrafung.
Freunde von Philippos wehren sich gegen Instrumentalisierung durch AfD
Zuvor wehrten sich Kumpel und Mitschüler von Philippos dagegen, dass sein Tod von AfD und anderen extremen politischen Kräften für politische Forderungen instrumentalisiert wird.
Ein Freund des Toten reagierte auf X auf einen Beitrag von AfD-Chefin Alice Weidel. Sie forderte direkte Abschiebungen für die Täter. Der Kumpel daraufhin: „Halt deine Fresse! Das war mein Freund und ihr nutzt ihn für rechte Propaganda. Ich bin so wütend.“ Ein weiterer Mitschüler erklärte, dass Philippos niemals für die Ideologie der AfD stand. Der Rapper Lyran Dasz, ein Weggefährte des jungen Mannes, sagte „Focus“: „Er hatte das Wahlprogramm der AfD abgelehnt.“ Darum sei es „zutiefst ungerecht“, seine Geschichte nun so auszunutzen.
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Ähnlich wie nach der tödlichen Messerattacke auf den Polizisten Rouven L. am 31. Mai in Mannheim, hat die politische Debatte um den Fall aber längst eine eigene Dynamik bekommen.