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Olaf Scholz von Bürger im Kanzleramt vorgeführt – eine einzige Frage reicht aus

Er gibt sich stoisch, doch steht in der Kritik: Bundeskanzler Olaf Scholz. Ein Bürger ließ am Sonntag beim Besuch im Kanzleramt Frust raus.

In der Kritik: Olaf Scholz
© Christoph Soeder/dpa

Scholz beim Tag der offenen Tür: Austausch mit Bürgern und Kritik für die Ampel-Partner

Dass sich so viele Menschen im Kanzleramt tummeln, gibt es eigentlich nur beim Tag der offenen Tür. Bundeskanzler Olaf Scholz nutzte den Austausch mit den Bürgern aber auch für eine Kritik des öffentlich ausgetragenen Streit der Ampel-Partner bei der Kindergrundsicherung.

Olaf Scholz hat gute Laune mitgebracht, als er den Bürgerinnen und Bürgern am Sonntag sein Kanzleramt präsentiert. Beim Tag der offenen Tür stellt sich der Bundeskanzler auch den Fragen der Besucher. Ein Mann nutzt die Gelegenheit gleich, um Scholz bloßzustellen.

Die Szene passt zur allgemeinen Lage von Scholz und seiner Ampel-Regierung. Ist das Vertrauen in ihn jetzt endgültig dahin?

Kanzler Scholz in der Krise – 70 Prozent mit ihm unzufrieden

Einen Kanzlerbonus, wie ihn Vorgängerin Angela Merkel in der breiten Bevölkerung hatte, genießt Olaf Scholz kaum. Nur eine Minderheit scheint dem Sozialdemokraten zuzutrauen, sich in der Ampel durchzusetzen und die Koalition endlich in ein ruhigeres Fahrwasser zu führen. Kurz nach der Sommerpause sorgt Familienministerin Lisa Paus im Streit um die Kindergrundsicherung mit Finanzminister Christian Linder für das nächste Eigentor der Ampel.

Die Werte für Scholz und die Ampel sacken immer weiter ab. Laut einer neuen INSA-Umfrage sind 64 Prozent der Deutschen für einen Regierungswechsel und sogar 70 Prozent sind unzufrieden mit der Arbeit des Kanzlers. Seine Partei dümpelt in bundesweiten Umfragen um die 17 bis 19 Prozent – noch hinter der AfD!

Bürger fragt Olaf Scholz: „Warum tust du nichts?“

So verwundert die Szene nicht, die sich während des Tags der offenen Tür im Kanzleramt am Sonntag abspielt. Ein Besucher macht klar, dass er sich einen Regierungschef wünscht, der durchgreift. „Sehr geehrter Herr Scholz, warum tust du nichts?“, fragt er in etwas respektloser Anrede, als er als erster Fragensteller ans Mikro kommt. Lachen im Publikum – Scholz entgegnet unbeeindruckt: „Ich tue ja jeden Tag was!“ Darum sei „die Frage ziemlich eigenwillig“.


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Scholz mit Spitze gegen Paus und Lindner: „Erst dann zu reden“

Bei anderer Gegelegenheit erlaubt sich der Politiker mit einem ironischen Lächeln selbst eine Spitze. Er teilt indirekt gegen seine Minister aus, insbesondere gegen Paus und Lindner: „Wir werden nichts daran ändern, dass wir Stück für Stück all die wichtigen Entscheidungen treffen, damit unser Land eine gute Zukunft hat. Und vielleicht gewöhnt sich der ein oder andere daran, erst dann zu reden, wenn die Verständigungen gelungen sind…“