In der Nacht zum Montag (1. August) kam es an der Grenze von Kosovo nach Serbien zum Schusswechsel. Ursache sind neue Regelungen für die Einreise. Militante Serben blockierten daraufhin zwei Grenzübergänge nach Serbien.
Kosovo und Serbien: Schüsse an der Grenze! Nato: „Sicherheitslage angespannt“
Seit der Nacht wurden an den Grenzen keine serbischen Personaldokumente von Menschen mehr anerkannt, die den Kosovo verlassen wollten.
Stattdessen wird nun ein provisorisches Dokument benötigt – zum Unmut militanter Serben. Sie errichteten Barrikaden im nördlichen Kosovo. Auch fielen Schüsse auf die kosovarische Polizei. Diese schloss daraufhin die dortigen Grenzen, Bürgerinnen und Bürger sind gezwungen, andere freie Übergänge zu nutzen. Beim Schusswechsel wurde nach Angaben der Polizei am späten Abend aber niemand verletzt.
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Die NATO erklärt die Sicherheitslage im Norden Kosovos für angespannt. Die Situation wird genau beobachtet und man sei „bereit, einzugreifen, sollte die Stabilität gefährdet sein“.
Kosovo und Serbien: Beauftragte der Bundeswehr in großer Sorge
Die Regierung von Kosovo verurteilt die gefährlichen Barrikaden an den Grenzen. Die Beauftragte der Bundeswehr, Dr. Eva Högl, zeigt sich besorgt und bezeichnet die Ereignisse auf Twitter als „beängstigende Nachrichten“.
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Für kosovarische Bürgerinnen und Bürger gelten schon seit langem beim Grenzübertritt nach Serbien neue Regeln, bei der sie sich ein provisorisches Dokument ausstellen lassen müssen. Hier erkennen auch die serbischen Behörden die kosovarischen Papiere nicht an.
Der Konflikt zwischen Serbien und Kosovo besteht schon seit mehreren Jahren. Seitdem sich Kosovo 2008 unabhängig von Serbien erklärt hat, kommt es immer wieder zu Ausschreitungen. (ari)