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Kindergeld: Eltern verpennen es, mehr Geld vom Staat zu kriegen – gehörst du auch dazu?

Es wäre viel mehr drin! Viele Eltern versäumen es, weitaus mehr Geld für ihr Kind vom Staat zu kassieren. Die Politik will nun handeln.

Kinderarmut: Jedes sechste Kind in Deutschland betroffen.
© IMAGO / photothek

Kindergeld beantragen: So einfach geht’s

Jede Familie hat Anspruch auf Kindergeld. Allerdings bekommt man das Geld nicht einfach so. Es muss ein Antrag bei der zuständigen Familienkasse gestellt werden. Wie das geht und welche Nachweise ihr erbringen müsst, erklären wir.

Die Inflation belastet das Haushaltseinkommen vieler Familien ganz besonders. Zwar wurde das Kindergeld zum Jahreswechsel auf einheitlich jeweils 250 Euro pro Kind erhöht – doch vielen Familien würde noch deutlich mehr zustehen.

Es ist paradox: Aber ein Großteil der Berechtigten nutzt nicht die Möglichkeit, noch mehr Geld vom Staat zu bekommen.

Kindergeld: Eltern lassen bis zu 250 Euro monatlich verstreichen

In einem Interview Politik-Podcast „Lage der Nation“ ging SPD-Co-Chefin Saskia Esken auf das Problem ein. Im Zuge der Kindergrundsicherung will die Ampel in einer Reform alle staatlichen Zuwendungen für Kinder zusammenführen. Ein Ziel: Die Eltern sollen dann „nicht alles auf Einzelantrag“ bekommen, sondern automatisch und direkt ausgezahlt kriegen, wenn ihnen das Geld zusteht.

+++ Auch interessant: Kindergeld: Das sind die Auszahlungstermine für März +++

Der Kinderzuschlag, der ergänzend für Bedürftige zum Kindergeld ausgezahlt wird, wird laut Esken „nur etwa von einem Drittel der Eltern beantragt, die ihn beantragen könnten“. Das geschehe aus Unkenntnis, aufgrund des komplizierten Antragsverfahren oder auch aus Scham, mutmaßt die Sozialdemokratin. Sie würden keine „Almosen“ vom Staat wollen.

Kinderzuschlag: Auch hier gab es eine Erhöhung 2023

Doch viele Kinder haben dann das Nachsehen. Jedes sechste Kind unter 18 ist in Deutschland von Armut betroffen. Ein strukturelles Problem! Für viele würde sich die Lage mit dem Kinderzuschlag etwas entspannen. Zum 1. Januar 2023 wurde auch dieser auf 250 Euro als Maximalbetrag erhöht. Je nach Höhe des Einkommens der Eltern verringert sich der staatliche Zuschlag.


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Dass Menschen ihnen zustehende staatliche Leistungen nicht nutzen, bezieht sich auch auf andere Bereiche. In einem taz-Interview sagt die Sozialwissenschaftlerin Jennifer Eckhardt von der TU Dortmund, dass laut Schätzungen rund 40 Prozent der Anspruchsberechtigten auf das Arbeitslosengeld II verzichteten. Diese Leistung ging nun im Bürgergeld auf. Auch das Wohngeld nennt Eckhardt in der taz als Beispiel. „Wenn man alle Leistungen anschauen würde, dann lann man von noch höheren Zahlen ausgehen.“