Nach einem massiven Angriff mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen in der Nacht zum Sonntag (14. April) hat Israel nun offenbar zurückgeschlagen. Nach US-Medienberichten wurde mit mindestens einer israelischen Rakete ein Ziel im Iran angegriffen.
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Iranische Staatsmedien spielen den möglichen Gegenschlag herunter. Bisher herrscht Rätselraten über das Ausmaß der Vergeltungsaktion. Berichte über Schäden gibt es nicht.
Die wichtigsten Meldungen im Überblick:
- Iran spielt Gegenschlag herunter (6.10 Uhr)
- Preissprung beim Öl (8.55 Uhr)
- So reagiert die Weltgemeinschaft (13.44 Uhr)
News-Blog: Israel schlägt zurück – Iran meldet Explosionen
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14.40 Uhr: Alarm in Paris bei iranischem Konsulat
Großer Polizeieinsatz in Paris: Ein Augenzeuge sorgte für Alarm, als er erklärte, er habe einen Mann „mit einer Granate oder Sprengstoffweste“ beim Breten des iranischen Konsulats beobachtet.
13.55 Uhr: Lufthansa stellt Flüge nach Israel ein
Die Lufthansa sowie ihre Töchter Swiss und AUA haben am Freitag alle Flüge nach Israel aufgrund der aktuellen Lage eingestellt. Betroffen seien vier Flüge bis einschließlich 7.00 Uhr am Samstag, sagte ein Lufthansa-Sprecher auf Anfrage.
13.44 Uhr: So reagieren Deutschland und die Weltgemeinschaft
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat nach den Berichten über einen mutmaßlichen israelischen Angriff im Iran alle Seiten zur Zurückhaltung aufgerufen. „Wir rufen alle auf, weiter zur Deeskalation in der Zukunft beizutragen“, sagte Scholz am Rande einer SPD-Veranstaltung am Freitag auf der Insel Norderney. „Deeskalation bleibt das Gebot der nächsten Zeit.“ Deutschland werde mit allen Freunden und Verbündeten reden, um „gemeinsam mit ihnen in diese Richtung“ zu wirken.
Auch die Außenminister der G7-Staaten haben die Konfliktparteien dazu aufgerufen, „eine weitere Eskalation“ im Nahen Osten zu vermeiden. „Im Lichte der Luftangriffe vom 19. April rufen wir alle Parteien auf sich dafür einzusetzen, eine weitere Eskalation zu verhindern“, hieß es am Freitag in der Abschlusserklärung des dreitägigen G7-Außenministertreffens auf der italienischen Insel Capri.
US-Außenminister Antony Blinken hat einen mutmaßlichen Angriff Israels auf den Iran in der vergangenen Nacht nicht offiziell bestätigt. Er werde auf entsprechende Berichte „nicht näher eingehen, außer zu sagen, dass die Vereinigten Staaten an keinen Offensivoperationen beteiligt waren“, sagte Blinken.
Derweil hat China angekündigt, „weiter eine konstruktive Rolle in der Deeskalation“ der Spannungen im Nahen Osten spielen zu wollen. „China lehnt jegliche Maßnahmen ab, die die Spannungen weiter verschärfen“, sagte Außenamtssprecher Lin Jian am Freitag in Peking. Die chinesische Botschaft in Teheran mahnte unterdessen chinesische Staatsbürger und Unternehmen im Iran zur Vorsicht.
10.07 Uhr: Kreditwürdigkeit Israels heruntergestuft
Angesichts der Spannungen im Nahen Osten hat die Ratingagentur Standard & Poor’s Israels langfristige Kreditwürdigkeit abgesenkt. Die Note wurde von AA- auf A+ herabgesetzt und der Ausblick ist nun negativ, wie das Unternehmen am späten Donnerstag mitteilte. Die jüngst verschärfte Konfrontation mit dem Iran erhöhe die „bereits jetzt hohen geopolitischen Risiken für Israel“ weiter, hieß es zur Begründung.
Die Einstufung wurde noch vor den Berichten über nächtliche israelische Angriffe im Iran vorgenommen.
9.05 Uhr: US-Botschaft in Israel erhöht Sicherheitsmaßnahmen
Die US-Botschaft in Israel hat ihre Beschäftigten und deren Familien am Freitag aufgefordert, auf Reisen innerhalb des Landes zu verzichten. Als Vorsichtsmaßnahme sei es US-Regierungsmitarbeitern und deren Angehörigen „bis auf Weiteres“ untersagt, außerhalb der Großstädte Tel Aviv, Jerusalem und Beerscheba zu reisen, hieß es in einem Sicherheitshinweis auf der Website der US-Botschaft.
8.55 Uhr: Preissprung bei Öl nach Meldungen über Israels Gegenschlag
Die Ölpreise sind nach dem mutmaßlichen Angriff Israels auf den Iran deutlich gestiegen. Besonders in der Nacht gab es einen kräftigen Preissprung. Am Freitagmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 88,66 US-Dollar. Das waren 1,55 Dollar mehr als am Vortag. In der Nacht war der Preis zeitweise über die Marke von 90 Dollar geklettert.
8.34 Uhr: Keine Atomanlagen im Iran beschädigt
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) meldet, dass keine iranischen Atomanlagen beschädigt worden seien. IAEA-Chef Rafael Grossi rufe weiterhin „alle zu äußerster Zurückhaltung auf“, hieß es in einer Stellungnahme auf X. Nukleare Anlagen sollten nie Ziele in militärischen Konflikten sein, betonte er.
6.40 Uhr: Australien warnt eigene Staatsbürger in Israel eindringlich
Das australische Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und Handel (DFAT) forderte seine Bürger jetzt auf, Israel zu verlassen. Es bestehe eine hohe Bedrohung durch militärische Vergeltungsmaßnahmen und terroristische Angriffe in der gesamten Region.
19. April, 6.10 Uhr: Iran spielt möglichen Gegenschlag herunter
Am Himmel über der iranischen Provinz Isfahan sind Staatsmedien zufolge mehrere kleine Flugobjekte beschossen worden. Die iranische Luftabwehr hat nach Behördenangaben mehrere kleine Drohnen „erfolgreich abgeschossen“. Es habe sich nicht um eine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitagmorgen.
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Zuvor war in der Nacht zu Freitag über eine Explosion nahe der gleichnamigen Millionenstadt Isfahan berichtet worden, die laut den Staatsmedien von der Luftabwehr ausgelöst wurde. Die iranische Regierung wies Meldungen zurück, denen zufolge der Sicherheitsrat zu einer Notsitzung zusammengekommen sei.
Die Nuklearanlagen in der Provinz seien „völlig sicher“, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf „verlässliche Quellen“. Die in einigen ausländischen Medien veröffentlichten Informationen über einen Vorfall in diesen Anlagen seien nicht korrekt. In der Region befinden sich zudem wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie.
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Zuvor war über eine Explosion nahe der Stadt Isfahan berichtet worden, die laut den Staatsmedien von der Luftabwehr ausgelöst wurde.