Was haben diese Geiseln seit dem terroristischen Anschlag auf Israel durchmachen müssen? Die ganze Welt fiebert seit Wochen mit etwa 240 Menschen mit, die am 7. Oktober von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Um sie herum tobte seitdem der Krieg.
In einer ausgehandelten Feuerpause sollten nun 50 Hamas-Geiseln freigelassen werden. Im Gegenzug sicherte Israel zu, palästinensische Gefangene zu übergeben. Die ersten Geiseln kamen am Freitag (24. November) frei. Nach einem Nervenkrieg am Samstag (mehr dazu hier >>>) kamen am späten Samstagabend weitere Geiseln aus den Fängen der Hamas frei. Die Bilder, die jetzt um die Welt gehen, rühren zu Tränen.
Geisel-Deal in Israel: Kinder fallen Eltern in die Arme
Sie stürmten mit offenen Armen aufeinander zu, schlossen sich fest in die Arme und ließen nicht mehr los. Nach 50 Tagen in Gefangenschaft sind mehrere Kinder zu ihren Eltern zurückgekehrt und zahlreiche Familien wieder in Freiheit vereint. Darunter der neunjährige Ohad, der seinen Vater im Schneider Children’s Medical Center in Israel um den Hals fiel.
Einen Tag später sollten die Bilder der kleinen Emily die Herzen der Menschen auf der ganzen Welt erweichen. Das irische Mädchen feierte ihren neunten Geburtstag in Gefangenschaft, war zuvor bereits tot geglaubt. Ihr Vater, Thomas Hand, hatte sich vor Wochen unter Tränen erleichtert geäußert, dass Emily nicht in die Fänge der Hamas geraten sei. Das sei noch „schlimmer als der Tod“. Als klar wurde, dass sie doch verschleppt worden war, flehte er öffentlich um die Freilassung seiner Tochter. Seine Bitte wurde erhört. Emily war dabei, als am Samstag 17 Geiseln zurück nach Israel kamen. Einen Tag zuvor waren es 24 Menschen, die zurück in die Freiheit durften.
Kuscheltiere rühren zu Tränen
Jetzt gehen die Bilder der Wiedervereinigung um die Welt. Besonders rührend: Beide Kinder hielten beim Aufeinandertreffen mit ihren Vätern Kuscheltiere in den Händen. Es symbolisiert die Unschuld der kleinen Geschöpfe, die wochenlang um ihr Leben fürchten mussten und womöglich bis an ihr Lebensende traumatisiert sein dürften.
Auch unter diesem Gesichtspunkt sorgt die Äußerung des irischen Regierungschefs in Israel für Empörung: „Dies ist ein Tag der großen Freude und Erleichterung für Emily Hand und ihre Familie. Ein unschuldiges Kind, das verloren war, wurde nun gefunden und ist zurückgekehrt, und wir atmen erleichtert auf“, schrieb Leo Varadkar bei „X“ (vormals Twitter). Israel nahm diese Beschreibung als Verharmlosung der Geiselnahmen durch die islamistische Hamas wahr: Benny Gantz, Minister im israelischen Kriegskabinett, kritisierte bei „X“: „Die neunjährige Emily war nie ‚verloren‘ – sie wurde brutal von der terroristische Hamas entführt und als Geisel gehalten.“
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Die Hoffnung vieler Angehöriger von Geiseln beruht nun auf einer Fortführung der Feuerpause. Dann nämlich könnten noch mehr Geiseln nach Israel zurückkehren.