Der Familienzuschlag für Beamte in den deutschen Bundesländern wird stark erhöht. Mehrere tausend Euro können verbeamtete Familien mit Kindern erhalten. Gewiss ein willkommener Bonus in Zeiten von Inflation und explodierenden Miet- und Energiekosten.
Polizisten, Lehrer, Mitarbeitende des Jugendamts und der Gefängnisse: Beamte tragen einen wichtigen Teil unseres Systems – und werden gut dafür entlohnt. In einigen Bundesländern, wie Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, wurden bereits die höheren Familienzuschläge an die Kinder der Beamten ausgezahlt. Wie die Zeitung „Bild“ berichtete, liegt nun auch in Hamburg ein entsprechender Gesetzesentwurf vor.
Tausende Euro für Beamtenkinder
Darin steht, dass Beamte für die ersten beiden ihrer Kinder je 170 Euro monatlich (vorher 125 Euro) an Zuschüssen erhalten sollen. Ab dem dritten Kind bekommen die verbeamteten Eltern dann 800 Euro Zuschuss im Monat, wobei hier rückwirkend ab 2022, ein Betrag von 725 Euro monatlich ausgezahlt wird (zuvor 386 Euro).
Wie „Bild“ errechnete, steht einer Hamburger Beamtenfamilie mit vier Kindern bald 1940 Euro monatlich, allein durch den Familienzuschlag zur Verfügung. Das sind über 900 Euro mehr als zuvor. Diese Zahlungen summieren sich außerdem, denn der Beschluss gilt rückwirkend ab dem 1.1.2022 und wird entsprechend ausgezahlt.
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Für das Jahr 2022 gibt es also nachträglich 768 Euro im Monat, für 2023 sind es 918 Euro. Zusammen bedeutet das ein Plus von 9.216 Euro aus dem Jahr 2022 und 11.016 Euro aus dem Jahr 2023 durch die Nachzahlung für eine hypothetische Familie mit vier Kindern.
Grund für den Zuschlag ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Die steigenden Kosten für Miete und Energie, die unter anderem mit der Inflation einhergehen, sollen damit abgefedert werden. Dabei hat sich ausgerechnet Berlin gegen die Auszahlung des Familienzuschlags entschieden.
Inflation: wen trifft es am härtesten?
Bayern, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern ziehen bei dem Familienzuschlag mit. Die meisten anderen Bundesländer haben zumindest vor, die Zahlungen zu gewährleisten. Ob, auf welche Art, und in welcher Höhe dieser Support für Beamten gewährleistet wird, ist Ländersache.
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Angesichts der langen Streitigkeiten über die Kindergrundsicherung für die Minderjährigen, die von Armut bedroht oder betroffen sind, überrascht die Großzügigkeit diejenigen, die einen stabilen und oftmals gut bezahlten Job innehaben, etwas. Von Regierungsseite, vor allem dem Finanzministerium, wird betont, dass angesichts der Inflation gespart werden müsse. Die Frage ist nur, wo.