Es war DER Aufreger-Moment in der vergangenen „Hart aber fair“-Sendung am Montag (29.08), die den Titel trug: „Die Jahrhundert-Dürre: Erleben wir gerade unsere Zukunft?“
Der Unternehmer und ehemalige Wirtschaftsminister des Landes Schleswig-Holstein, Werner Marnette (76), bot sich in Frank Plasbergs Politik-Talkshow „Hart aber fair“ ein Wortgefecht mit der 24-järhigen „Fridays-for-Future“-Aktivistin Carla Reemtsma.
„Hart aber fair“: Ex-Politiker warnt vor „Wohlstandsverlust“
Es sei richtig, dass Deutschland vor einer Klimakrise stünde, jedoch auch vor einer „gewaltigen ökonomischen Krise“, gar „vor Wohlstandsverlust“, so der ehemalige Wirtschaftsminister Marnette.
Durch die Explosion der Gas- und Strompreise seien Wirtschaft und Bürger gefährdet. Deswegen rät der Unternehmer, die Kohle- und Kernenergie hochzufahren. „Herr Gott, das müssen auch Sie begreifen“, das habe nichts mit Ideologie zu tun, schließt Marnette empört ab.
Doch Klima-Aktivistin Carla Reemtsma hält dagegen. „Es ist nicht so, dass wir den Energiebedarf nicht aus erneuerbaren Energien decken können. Es gibt die Studien, es gibt die Technologien, die genau das aufzeigen, wie das funktioniert.“
Auf die Frage des Moderators Plasberg, in welchem Jahr wir nun (gedanklich) seien, entgegnet die 24-jährige Reemtsma: „2035“.
„Hart aber fair“: Plasberg weist Aktivistin zurecht
Abermals schreitet Plasberg ein, erinnert an die derzeitig verheerende Situation vieler Menschen, welche Existenzangst hätten, nicht wüssten, wie sie ihre Rechnungen bezahlen: „Diese Menschen wollen heute eine Antwort. Ist es nicht vermessen von Politik, so über die momentanen Erfordernisse hinwegzugehen?“
Darauf entgegnet die „Fridays-for-Future“-Sprecherin: „Wenn wir Klimaschutz machen, müssen wir nicht über die momentanen Erfordernisse in der Preiskrise hinweggehen.“ Es gebe Instrumente wie das Neun-Euro-Ticket – dies sei das beste Beispiel, bei dem sich die Politik aktiv dagegen entscheide, eine soziale Entlastungsmaßnahme ohne Nachfolger auslaufen zu lassen.
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Die Antwort dürfe jedenfalls nicht sein, „Milliarden an fossile Konzerne weiterzuleiten in Form von einem Tankrabatt, in Form einer Gasumlage, in Form von einem Dienstwagen-Privileg, anstatt eine Übergewinnsteuer einzuführen, mit der man massiv soziale Entlastung finanzieren kann“ so Reemtsma mit deutlichen Worten bei „Hart aber fair“. (jfo)