Einige junge Mitglieder der grünen Jugendorganisation „Grüne Jugend“ (GJ) haben beschlossen, dass sie aus der Partei austreten und es alleine probieren wollen. Manche Parteimitglieder halten das für die richtige Entscheidung. Jetzt könne ein echtes Angebot an junge Menschen gestaltet werden.
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Neustart für Grüne Jugend?
Die Grünen-Politikerin Renate Künast ist nicht verwundert über den Parteiaustritt des Vorstands der Grünen-Jugend. Im RBB-Inforadio sagte sie, die Spitze des Parteinachwuchses sei „nicht realitätstauglich“. „Da wundere ich mich nicht drüber und da weine ich jetzt auch nicht“, sagte die Bundestagsabgeordnete. Sie glaube, dass viele junge Menschen sich in und um die Partei nun freier engagieren können.
Auch andere Parteiangehörige wie Lukas Weber, Landesschatzmeister von Baden-Württemberg, sehen den Parteiaustritt des GJ-Bundesvorstands die Chance für den Neustart der Jugendorganisation. Damit könne man „wieder junge Menschen als Grüne anzusprechen“, schreibt er auf der Plattform X.
Klassenkampf-Rhetorik bei GJ-Führung
Dafür gebe es laut Weber zwei Gründe. Zum einen habe die Bundesspitze der GJ nicht mehr im Blick, „praktikable Lösungen für die Sorgen und Fragen junger Menschen wie Rente, Klima, Ausbildung oder bezahlbares Wohnen zu formulieren“. Die Führung, so der Grünen-Sprecher, hat sich in abstrakter Systemkritik und abstruser Klassenkampf-Rhetorik verloren.
Zum anderen habe sich die Bundesspitze der Grünen Jugend nicht mehr als Jugendorganisation der Grünen gesehen. „So überzeugt man niemanden von der Partei. Dass die GJ-Spitze die Partei nun verlässt, ist überfällig und nur folgerichtig.“ Laut Weber ist jetzt die Zeit für einen Neustart mit neuem Personal und neuem Stil.
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Am Abend nach dem Rücktritt der beiden Bundesvorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang am Mittwoch (25. September) hatte der Vorstand der Grünen Jugend angekündigt, geschlossen aus der Partei auszutreten. Wer auf Lang und Nouripour folgt, könne sie nicht vorwegnehmen, das werde intern abgestimmt. (mit dpa)