Ein kurzer Clip wurde im Januar plötzlich zur Hymne der Anti-AfD-Proteste in Deutschland. Dabei ist erst eine Strophe des Liedes bekannt und die handelt gar nicht direkt von der Rechtsaußen-Partei. Stattdessen geht es um eine freie, solidarische und offene Gesellschaft.
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„Für immer Frühling“ von der Künsterlin Soffie ist DER deutsche Netzhit zum Anfang des Jahres 2024 geworden. Am 8. Januar lud die Musikerin einen Instagram-Clip von sich am Klavier hoch. Dann ging das Stück steil! Mittlerweile hat der Song Millionen Aufrufe auf Instagram und TikTok (passend dazu: „AfD hat quasi TikTok gekapert!“). Unzählige Leute posteten eigene Interpretationen, einige dichteten selbst eine zweite Strophe, weil sie die Fortsetzung nicht abwarten konnten.
Gegenpol zu Frost und Frust
Ein bisschen erinnert das Lied musikalisch an AnnenMayKantereit oder auch an Danger Dan. Die Melodie wird zum Ohrwurm. Die Zeilen passen für viele genau in diese Zeit – als Gegenpol zu Frost und Frust. Ein Frühling der Wärme, der Harmonie und des Miteinanders. Der Gegenentwurf einer anderen Gesellschaft, eines anderen Deutschlands.
„Ich hab neulich geträumt von einem Land, in dem für immer Frühling ist.
Hier gibt es Kaviar und Hummer im Überfluss.
Keiner hier, der hungert, und niemandem ist kalt.
Vanille-Eis zum Nachtisch, alle sterben alt.
Denn in das Land, in dem für immer Frühling ist,
darf jeder kommen und jeder gehen, denn es gibt immer ein Platz am Tisch.
Rot karierter Stoff, keine weißen Flaggen mehr.
Alle sind willkommen, kein Boot, das sinkt im Mittelmeer.
Songtext „Für immer Frühling“ von Soffie
Für die einen Kraftspender, für die anderen realitätsferne linke Träumerei
Die Künsterlin hat das Potenzial schnell erkannt und bemüht sich darum, dass dieses Lied zur Anti-AfD-Hymne wird. So postete sie Videoclips von sich bei Demos gegen Rechtsextremismus in München und Mannheim.
Während für viele das Lied ein Kraftspender ist, gibt es auch Kritik im Netz. Der Musikerin Soffie wird vorgeworfen, auf Reichweite aus zu sein und mit dem Protestsong vor allem Klicks generieren zu wollen.
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Andere erkennen in dem Songtext eine „kurzsichtige Linksideologie“, wie es ein Instagram-Nutzer formuliert. Eine Gesellschaft des ewigen Frühlings könne nicht funktionieren, einfach zu utopisch und träumerisch. Auch Vegetarier und Veganer beanstanden etwas: „Wieso lebendig gekochte Tiere im Überfluss?“, kommentiert eine Frau auf Instagram.
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Wer dennoch nicht genug von dem Song bekommt: Ab dem 2. Februar ist die ganze Version von „Für immer Frühling“ abrufbar bei den Streaminganbietern im Netz.