Veröffentlicht inPolitik

Bürgergeld-Regelsatz soll auf unter 400 Euro gekürzt werden – „Soziale Grausamkeit“

Stärkere Bestrafung und das schneller: Die FDP will die Regeln beim Bürgergeld verschärfen. Für Bezieher könnte das gravierende Folgen haben.

Bürgergeld soll stark gekürzt werden.
© IMAGO/Revierfoto

Das ist das Bürgergeld und so viel steht jedem zu

Wir verraten dir in diesem Video alles, was du über das Bürgergeld wissen musst.

Finanzminister Christian Lindner und die FDP wollen mehr Druck auf Bürgergeld-Bezieher ausüben. Nun fordert die Ampel-Partei deutliche Kürzungen bei der Sozialleistung.

+++ Mehr zum Thema: Lindner-FDP vor Koalitionsbruch? Union fordert jetzt Wiederholung von 1982 +++

SPD und Linke feuern prompt zurück gegen den Vorstoß der Liberalen!

Bürgergeld: Bisherige Sanktionen reichen Ampel-Partei nicht aus

Nach den Plänen der FDP-Spitze sollen Bürgergeld-Beziehern schärfere Sanktionen drohen. Wer Termine versäumt oder Nachweise nicht fristgerecht einreicht, soll stärker bestraft werden.

Bisher können Jobcenter bei einem unbegründeten Verstoß gegen die Zusammenarbeit den Regelsatz im ersten Monat um zehn Prozent kürzen. In einem Stufenmodell steigern sich die Sanktionsmöglichkeiten auf bis zu 30 Prozent. Neuerdings kann das Jobcenter Totalverweigerern den Regelsatz sogar für zwei Monate komplett streichen. Nur die Miete wird dann noch vom Staat bezahlt.

+++ Auch interessant: Bürgergeld: Regelsatz ist immer noch zu niedrig – bekommen Bezieher Hunderte Euro mehr? +++

Der FDP reichen diese Sanktionsoptionen nicht aus! Im neuen Positionspapier der FDP steht: „Wer seinen Wirkungspflichten im Bürgergeld nicht nachkommt und beispielsweise zumutbare Arbeit ohne gewichtigen Grund ablehnt, sollte mit einer sofortigen Leistungskürzung von 30 Prozent rechnen müssen.“

FDP will bei Pflichtverstößen direkt viel härter bestrafen

Statt eines Stufenmodells will die FDP also direkt den Regelsatz von 563 Euro auf 394 Euro kürzen. Die Auszahlung wäre dann geringer als zuletzt im Dezember 2022 mit Hartz 4. Da gab es 449 Euro.


Mehr Themen für dich:


Der Linkspartei-Chef Martin Schirdewan verurteilt den Vorschlag und das ganze FDP-Dokument als „ein Dokument der sozialen Grausamkeit“. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenicht findet, dass die FDP Vorschläge „aus der Mottenkiste“ geholt habe und nicht auf der Höhe der Zeit sei.