Das Kribbeln wird von Tag zu Tag stärker! Nur noch wenige Nächte, dann rollt der Ball in der Republik. Die Europameisterschaft im eigenen Land elektrisiert, der Rückhalt für die deutsche Nationalmannschaft ist so groß wie lange nicht mehr.
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Nicht nur innerhalb der traditionellen Fanszene, sondern auch im Deutschen Bundestag. Das EM-Fieber hat sein Unwesen im wichtigsten politischen Haus getrieben und zahlreiche Abgeordnete angesteckt. Darunter auch den früheren Kanzlerkandidaten der Union, Armin Laschet. Im Interview mit unserer Redaktion schreibt er diesjährigen Europameisterschaft eine ganz besondere Bedeutung zu.
EM 2024: Fußball als Stimme der Gemeinschaft
Armin Laschet ist Fußballfan durch und durch. Als gebürtiger Aachener hat der CDU-Mann sein Herz „natürlich“ an der Alemannia verloren. In der zurückliegenden Spielzeit konnte er den Aufstieg seiner Truppe in die dritte Liga bejubeln.
„Ich habe seit meiner frühesten Jugend mit Alemannia Aachen gefiebert, wo es dann Sternstunden gab, aber auch tiefe Abstiege. Ich habe die ganzen Spiele [der letzten Saison] immer, wenn ich unterwegs war, per Livestream verfolgt. Den gibt es selbst in der vierten Liga. Die letzten Spiele habe ich dann auch im Stadion verfolgt.“
Armin Laschet im Interview mit unserer Redaktion
Das richtige Euphorie-Level hat Armin Laschet dank der Rückkehr seines Herzensvereins in den Profifußball längst erreicht. Politische Termine müssen für das anstehende Turnier sogar weichen: „Ich freue mich sehr und habe schon viele Termine im Büro so gelegt, dass ich wichtige Spiele verfolgen kann und ich hoffe, dass es ein großes Fest wird“, erzählt er im Interview.
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Vor allem in dieser komplizierten Zeit, in welcher die Europawahl einen Bruch in der Gesellschaft offenbart hätte, käme dem Fußball eine besondere Bedeutung zu.
Ich habe ja die Weltmeisterschaft 2006 erlebt, die ein einzigartiges Zusammengehörigkeitsgefühl erzeugt hat. Eine Begeisterung bei Menschen mit Einwanderungsbiografie und bei der gesamten Bevölkerung. So viel Zusammenhalt habe ich davor noch nie erlebt, das hat dem Land gutgetan.(…) Die Europawahl hat wieder ein gespaltenes Land gezeigt. In wichtigen Momenten hat der Fußball immer eine besondere Stimmung im Land ermöglicht. Das war 1954 so bei der Weltmeisterschaft. Das war 1990 so nach der Wiedervereinigung. Das war 2006 so, als es viel Aufbruch gab im Zusammenleben, auch in der Integrationspolitik. Und es ist jetzt noch mal nötiger.
Armin Laschet im Interview mit unserer Redaktion
Armin Laschet: „Nagelsmann hat das gut hinbekommen“
Förderlich für das erhoffte EM-Fest wäre ein gutes Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft. Der 63-Jährige ist sich sicher, dass sich das Team rechtzeitig gefunden hat und der Adler hoch hinausfliegen wird.
„Man sagt immer, Deutschland sei eine Turniermannschaft, das muss sie jetzt beweisen. Entscheidend ist, dass man sich die nächsten vier Wochen konzentriert. Ich finde es stark, dass Toni Kroos zurück ist, der gerade die Champions League gewonnen hat. Ich glaube, dass diese Mischung aus jungen Spielern, die teilweise jetzt erstmals eine Chance bekommen, und erfahrenen Spielern, dass Nagelsmann das gut hingekriegt hat“, so Laschet. Neben Toni Kroos baut er auf die Leistung von Bayern-Star Thomas Müller.
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Die volle Konzentration auf das runde Leder sei unabdingbar. Man hätte bei der Weltmeisterschaft in Katar gesehen, wozu es führe, wenn sich das Team eher auf politische Symbolgesten fokussiere. Dadurch wolle sich hierzulande niemand die Party verderben lassen.
Fußballfeste könnte es auch im Bundestag geben, denn parteiübergreifend gebe es „viele Fangruppen“. Am Rande der Sitzungen würde man dann gemeinsam die Spiele mit deutscher Beteiligung schauen. Die noch verrückteren Fußballfans würden jedoch im Kreis der Familie warten, denn Armin Laschet hat seine Passion erfolgreich an den Nachwuchs weitergegeben. „Sie sind nicht so begeistert von Politik, aber vom Fußball allemal“.