Das Deutschlandticket erfreut sich seit seinem Start im Mai 2023 großer Beliebtheit. Nachdem der bundesweite Fahrschein für das kommende Jahr auf der Kippe stand, herrscht vorerst Klarheit: 2024 können Bürger das Ticket weiterhin erwerben.
Doch der genaue Preis steht noch immer in den Sternen. Dieser könnte durch die unklare Finanzierung ordentlich in die Höhe schnellen. Für viele dürfte das Deutschlandticket damit nahezu unbezahlbar werden.
Kosten-Explosion beim Deutschlandticket?
Obwohl die Ampel-Regierung das Deutschlandticket für 2024 beschlossen hat, ist der Preis noch immer unklar. Verbände wie der Fahrgastverband Pro Bahn sind enttäuscht von den vereinbarten Eckpunkten zur weiteren Finanzierung. Gleichzeitig warnen sie vor einer zu großen Preiserhöhung. Man könne Preiserhöhungen nun nicht mehr ausschließen, dies „sollte aber in einem vertretbaren Rahmen bleiben“, sagte Pro-Bahn-Bundesvorstand Detlef Neuß den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Einen Preis, der mit den Kosten für ein Abo-Ticket der unteren Preisstufen von Verkehrsverbünden gleichzieht oder diese übersteigt, werden viele Inhaber des Deutschlandtickets nicht akzeptieren und aussteigen. „Eine Preiserhöhung um 20 oder gar 30 Euro im kommenden Jahr halten wir für inakzeptabel“, sagte Neuß.
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In Großstädten wie Berlin zeigen die Bewohner bei einer Preiserhöhung eher gemischte Gefühle, wie unsere Redaktion erfragte. Den kompletten Artikel dazu findest du hier: BVG und S-Bahn Berlin: Erhöhung beim Deutschlandticket? So reagieren die Berliner
Nutzer-Einbrüche bei hohen Preisen
Aktuell nutzen zehn Millionen Menschen das Deutschlandticket. Steigt der Preis auf 59 Euro, sinkt die Zahl der Nutzer auf sechs bis sieben Millionen, wie Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung voraussieht. Viel eher müsse das Ticket 29 Euro kosten, damit mehr Menschen die Züge nutzen, sagte Knie der Deutschen Presse-Agentur.
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Darum forderte Neuß den Bund auf, sich an den steigenden Kosten angemessen zu beteiligen. „Auch wenn der Nahverkehr Sache der Länder ist, so ist der Bund doch Initiator dieses Tickets und darf sich jetzt nicht aus der Verantwortung stehlen“, betonte der Fahrgastvertreter. (Mit dpa.)