Seit dem 1. April gilt das Cannabis-Gesetz (CanG) in Deutschland. Dabei dürfen Personen ab 18 Jahren in geregelten Fällen die Pflanze konsumieren und anbauen. Doch dabei ist wichtig zu wissen, was die Nebenwirkungen von Cannabis sein können.
Denn trotz Gesetz bleibt Cannabis keine harmlose Substanz. Nicht nur Anfänger sollten deswegen vor dem ersten Joint wissen, welche Folgen der Konsum haben kann, sondern auch erfahrene Kiffer.
Nebenwirkungen von Cannabis: Welche können auftreten?
Durch die Teil-Legalisierung von Cannabis greifen viele Leute zum ersten Mal zu der Pflanze. Doch sowohl für Laien als auch für dauerhafte Konsumenten ist es wichtig, sich mit den Nebenwirkungen von Cannabis auseinanderzusetzen. Denn diese können zwar unterschiedlich aufkommen, aber je nachdem wie oft Menschen konsumieren, kann es massive Schäden haben.
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„Längerfristiger Cannabiskonsum kann die Hirnleistung, insbesondere das Gedächtnis verschlechtern“, teilt Prof. Dr. Jens Reimer, stellvertretender ärztlicher Direktor am Klinikum Itzehoe, unserer Redaktion mit. Dabei können Aufmerksamkeit, Problemlösefähigkeit und Denkleistung beeinträchtigt werden. „Personen mit intensivem Cannabiskonsum schneiden bei der Ausbildung schlechter ab, dies zeigt sich zum Beispiel in einem geringeren Anteil an Schul- oder Universitätsabschlüssen. Das Risiko hierfür ist besonders erhöht, wenn der Konsum vor dem 15. Lebensjahr beginnt.“
Menschen mit Veranlagung haben beim Cannabiskonsum ebenso das höhere Risiko auf die Entwicklung von psychischen Erkrankungen, z.B. Depressionen, Psychosen oder Angst-Erkrankungen. „Das Auftreten von Psychosen kann lebensgeschichtlich früher erfolgen. Das heißt, die betroffene Person erkrankt im jüngeren Alter“, führt der Suchtexperte weiter aus. Besonders bei intensivem Konsum steigt das Risiko, dass sich eine Abhängigkeit entwickeln kann.
Wie sind körperliche Beeinträchtigungen durch Gras?
Auch gesundheitliche Folgen können beim Cannabiskonsum entstehen. Dazu gehören Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindel, Tachykardie (Herzrasen), Abfall des Blutdrucks, Halluzinationen und ein gesteigerter Appetit. Seltene Begleiterscheinungen sind unter anderem Übelkeit und Kopfschmerzen, gibt die Techniker Krankenkasse (TKK) auf ihrer Seite an.
Reichen die Maßnahmen der Ampel-Regierung?
Damit auf die Folgen von Cannabiskonsum aufmerksam gemacht werden können, hat die Ampel eine Reihe präventiver Maßnahmen eingeführt. Mitunter eine Alterskontrolle bei der Abgabe, das Verbot der Weitergabe von Cannabis an Minderjährige und ein Werbeverbot. Laut Reimer ist es aber auch entscheidend, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) ihre Präventionsangebote ausbaut.
Um negative gesundheitliche oder soziale Folgen generell zu vermeiden, rät er zum Nichtgebrauch von Cannabis. Besonders Menschen mit psychischen Problemen sollten von der Substanz die Finger lassen. Konsumenten sollten aber auf synthetische Cannabinoide und Produkte mit hohem THC-Gehalt verzichten. Ebenso sollte kein täglicher oder fast-täglicher Konsum stattfinden.
Seit dem 1. April ist Kiffen also auch in Deutschland in Teilen legal. Welche Regeln Konsumenten dabei konkret beachten müssen, um mögliche Geldstrafen zu entgehen, erfährst du hier: Cannabis-Legalisierung: Was ist mit dem neuen Gesetz erlaubt – und was nicht?
Der Konsum von Drogen ist enorm gefährlich, er kann abhängig machen und der Gesundheit massiv schaden. Wenn du für dich oder eine Person in deinem Umfeld Hilfe benötigst, wirst du unter anderem bei der Notfall-Hotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung fündig: 01806 313031 (kostenpflichtig: 0,20 € pro Anruf aus dem Festnetz und aus dem Mobilfunknetz).