Wie tief werden die Umfrage-Werte für CDU/CSU vor der Bundestagswahl noch sinken? In neuen Umfragen von Forsa und Kantar (Emnid) kommt die Union nur noch auf 23 bzw. 22 Prozent, in einer Umfrage von Civey auf 24 Prozent. Armin Laschet muss um das Kanzleramt zittern, auch weil die SPD mit Olaf Scholz aufholt.
Doch ist für den Umfrage-Absturz der Union wirklich Armin Laschet verantwortlich? Oder hätten CDU und CSU bei der Bundestagswahl auch Probleme bekommen, wenn ein anderer Kanzlerkandidat geworden wäre?
Bundestagswahl: Wahlforscher über Lage der Union – „Es war utopisch, daran zu glauben“
Wahlforscher und Politikberater Rainer Faus ist verwundert darüber, dass viele über die fallenden Umfragewerte für CDU/CSU überrascht sind. Er erinnert daran, dass die Union in Umfragen kurz vor der Corona-Pandemie ähnlich schwächelte. „Und damals war Merkel als Kanzlerin bei Wähler*innen noch eingepreist.“
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Bundestagswahl: Auch vor Corona lag die CDU/CSU nur bei 24-25 Prozent
Tatsächlich zeigt der Blick zurück vor Corona, dass die Union auch damals im Umfragekeller war. Bei Forsa etwa hingen CDU/CSU seit Mai 2019 unter 30 Prozent fest, zwischendurch sogar bei lediglich 24 Prozent. Erst mit der Corona-Krise ging es wieder deutlich nach oben, auf bis zu 40 Prozent. Ähnlich das Bild bei Infratest dimap (ARD). Dort kam die Union im November 2019 auf nur 25 Prozent.
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Hinzu kamen heftige Stimmenverluste bei Landtagswahlen in Thüringen (-11,8 Prozent), Sachsen (-7,3 Prozent), Brandenburg (-7,4 Prozent) und Hamburg (-4,7 Prozent). CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer kündigte am 10. Februar 2020 ihren Rücktritt an.
Die Union erholte sich erst wieder in der ersten Corona-Welle ab März, durch das von der Öffentlichkeit als erfolgreich wahrgenommene Krisenmanagement von Angela Merkel, Jens Spahn und Markus Söder.
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Aktuelle Umfragewerte für CDU/CSU vor der Bundestagswahl:
- Civey für „Der Spiegel“: 24 Prozent
- Kantar (Emnid) für „Focus“: 22 Prozent
- Forsa für RTL und n-tv: 23 Prozent
- INSA für die „Bild“: 25 Prozent
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Wahlforscher über Armin Laschet: „Merkels Fußstapfen zu groß“
Wahlforscher Rainer Faus meint: „Dass Merkels Fußstapfen für alle Nachfolger als CDU-Kanzlerkandidat zu groß sein würden, war immer klar. Erstens weil der Amtsbonus fehlt, und zweitens, weil kein potenzieller Nachfolger an die Beliebtheit rankommt und in der sogenannten ‚Mitte‘ so stark binden kann.“
Es war „eher utopisch zu glauben, dass die Union nur annähernd die Werte unter Merkel halten kann“, schreibt Faus auf Twitter. Er glaubt auch nicht, dass dies Markus Söder als Kanzlerkandidat gelungen wäre, „auch wenn er womöglich weniger stark abgestürzt wäre“.