Wie Phönix aus der Asche hat sich das BSW Anfang 2024 entwickelt und sich umgehend in der deutschen Politiklandschaft hochgearbeitet. Die Landtagswahlen im Osten wurden für Wagenknecht zu einem einzigen Erfolg, eine potenzielle Regierungsbeteiligung binnen so kurzer Zeit ist in der Historie außergewöhnlich. Auch die Frage, ob Putin hinter der anonymen Millionenspende steckt, ist aus der Welt geschaffen. Jetzt zeigen sich die Urheber der Finanzspritze vor den TV-Kameras.
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Eine Recherche brachte ans Licht, dass ein privates Ehepaar insgesamt 5,1 Millionen Euro an das BSW spendete. Die Gerüchte um potenzielle Geldflüsse aus dem Kreml bezeichneten Lotte Salingré und Thomas Stanger als „absoluten Quatsch“. Das private Geld stammt aus den Gewinnen eines von Thomas Stanger gegründeten Elektrounternehmens, bei welchem er nach wie vor Teilhaber ist. Im Interview mit dem ZDF erklären die BSW-Spender ihre Intention.
Friedensbestrebungen des BSW als Spendenanreiz
Ursprünglich seien die beiden immer grün gewesen, sagen sie im Interview. „Bis zu den Jugoslawien-Kriegen, danach war grün dann nicht mehr diskutabel. Das hat sich dann über die PDS bis zu den Linken entwickelt“, so Lotte Salingré. Doch auch die Linken seien spätestens nach der Forderung der Waffenlieferungen an die Ukraine nicht mehr en Vogue gewesen. Weil die AfD keine Alternative sei, entstand für das Ehepaar ein „politisches Vakuum“. Ihr größtes Verlangen, Frieden, sahen sie im politischen Berlin nicht repräsentiert.
Als sie dann von der Gründung des Bündnis Sahra Wagenknecht erfuhren, kehrte die Euphorie zurück. „Im November haben wir dann eine E-Mail an den damaligen Verein und an Sahra Wagenknecht in Berlin geschickt und haben gesagt, wir spenden zwei Mal 20.000 Euro. Wir können noch mehr spenden, aber erst, wenn eine Partei existiert“, erklärt Thomas Stanger. Am Tag nach der Parteigründung legte das Ehepaar direkt 990.000 Euro nach, beide wurden Mitglied.
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Auf dem folgenden Parteitag sei den beiden bewusst geworden, dass das BSW noch sehr viel mehr Geld benötige, um sich in Berlin etablieren zu können. „Da jetzt kleckern ist Blödsinn, weil die Partei muss nach vorne“, so die Analyse des Ehemanns. Was folgte, sorgte in der Bundesrepublik für viel Gesprächsstoff: Mitte März überwies das Ehepaar weitere vier Millionen Euro. Knapp die Hälfte des damaligen BSW-Budgets kam somit aus ihrem Hause.
Man wollte keine „Sonderposition“, weshalb man sich lange Zeit nicht in der Öffentlichkeit zeigte. Letztendlich hätte sie der große Druck auf die Partei jedoch umgestimmt. „Meine Bank hat eine Bescheinigung schicken müssen, dass sie weiß, wo das Geld herkommt, dass das legal ist. Und ja, es ist tatsächlich in Deutschland verdient, in Deutschland versteuert“, erklärt Stanger. Politische Einflussnahme wollen sie nicht. Das Gründungsmanifest des BSW hätte sie in allen Belangen überzeugt.