Während Deutschland sich über das sonnigste Wochenende in diesem Jahr freuen darf, ziehen für die AfD schwarze Wolken am Horizont auf. Sie stürzt in den Umfragen ab. Was das mit Björn Höckes Stammelauftritt im TV-Duell zu tun haben könnte. Die Zahlen im Überblick.
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Zunächst der Gewinner: die Union. Auch wenn sie laut Meinungsforschungsinstitut INSA einen Prozentpunkt einbüßen muss, bleibt sie stabil und mit großem Abstand auf Platz 1. CDU und CSU kommen gemeinsam auf 30 Prozent.
Die SPD verbessert sich leicht
Auch die Kanzlerpartei hat keinen Grund traurig dreinzuschauen. Für sie verbessert sich die Lage nämlich leicht zum Positiven. Die SPD gewinnt einen Prozentpunkt hinzu und kommt damit auf 16 Prozent. Für ihre Koalitionspartner bleiben die Werte unverändert. Die Grünen kommen auf 13 Prozent, die FDP auf fünf Prozent.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) liegt weiterhin bei 6 Prozent. Es würde damit aus dem Stand den Sprung in den Bundestag schaffen. Wagenknechts Ex-Partei – Die Linke – hingegen, kommt nur auf drei Prozent. Ihr würde der Wiedereinzug ins höchste deutsche Parlament demnach nicht gelingen.
Der große Verlierer ist die AfD
Der große Verlierer ist jedoch die AfD. Sie kommt in der aktuellen Umfrage nur noch auf 18 Prozent, was ein Punkt weniger als in der Vorwoche ist und einen Verlust von ganzen fünf (!) Prozentpunkten seit Januar bedeutet. Von 23 auf 18 Prozent – ein herber Abwärtstrend.
Woran liegt der AfD-Absturz? Ein Grund dürfte Björn Höckes Stammelauftritt in dem Welt-TV-Duell mit Mario Voigt (CDU) sein. Der sonst so klare AfD-Schreihals kam nämlich ordentlich ins Schlingern, als er auf eine Passage in seinem Buch angesprochen wurde. In der Passage schreibt Höcke, dass die SPD-Politikerin Aydan Özoğuz, die in Hamburg aufgewachsen und derzeit amtierende Vizepräsidentin im Bundestag ist, „in Deutschland nichts verloren“ habe.
Als der thüringische AfD-Chef dazu Stellung beziehen soll, macht er den Scholz – er könne sich nicht mehr erinnern, was er vor sechs Jahren geschrieben habe. Interessant – sonst verfügt der studierte Geschichtslehrer über ein relativ gutes Erinnerungsvermögen. So bemüht er beispielsweise immer wieder das Jahr 2015, in dem viele Flüchtlinge aus Syrien in Deutschland Asyl suchten, ohne jedoch zu erwähnen, dass erst Putins Bomben in Syrien diese Fluchtbewegungen ausgelöst haben.
INSA-Chef Hermann Binkert analyisiert die Umfrageergebnisse jedenfalls so: „Politisch und rechnerisch möglich bleiben Schwarz-Rot mit zusammen 46 Prozent und eine Jamaika-Koalition mit zusammen 48 Prozent. Das BSW ist doppelt so stark wie die Linkspartei. Die Union ist stärker als SPD und Grüne zusammen. Grüne und FDP sind zusammen so stark wie die AfD alleine.“