Mit Spannung ist das Ergebnis der Nationalratswahl in Österreich erwartet worden. Schließlich führte die rechte FPÖ über die letzten zwei Jahre die Umfragen an. Nun herrscht Gewissheit.
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Nach der ersten Hochrechnung schafft es die FPÖ mit großen Zugewinnen auf 29,2 Prozent und damit auf den ersten Platz. Die ÖVP muss herbe Verluste einstecken, sie kommt nur auf den zweiten Platz, mit 26,3 Prozent. Auf Platz drei kommt die SPÖ mit dem historisch schlechtesten Ergebnis (20,5 Prozent). Die NEOS erreichen 9,1 Prozent und und die Grünen 8,7 Prozent.
FPÖ ist ein Vorbild für die AfD
Damit schafft es die rechtspopulistische FPÖ, die gemeinhin als Vorbild der AfD gilt, zumindest nach vorläufigen Stand auf den ersten Platz. Gerade in Sachen konsequente Etablierung auf allen Landesebenen, medialer Präsenz (TikTok) sowie schleichender Normalisierung zeigte die FPÖ der AfD, wie der Hase läuft. So diente „FPÖ-TV“ als Vorlage für „AfD-TV“.
Bereits die ehemalige AfD-Vorsitzende Frauke Petry pflegte einen engen Kontakt zur FPÖ. Nun besuchte auch Alice Weidel den FPÖ-Vorsitzenden Kickl zum „rechten Schulterschluss“ in Wien.
Das Ergebnis zeigt: Die Ibiza-Affäre, die zu einem politischen Erdbeben in Österreich führte, scheint vergessen. Die Menschen wählen wieder vermehrt rechts.
Nach aktuellem Stand könnten ÖVP und SPÖ zusammen regieren
Welche Regierungsoptionen kommen nun in Frage? Zum einen könnte eine rechts-rechte Koalition zwischen ÖVP und FPÖ in Frage kommen. Beide Parteien haben bereits zweimal (2000 und 2017) zusammen regiert. In 2000 landeten die Rechtsextremen noch als Zweite vor der drittplatzierten ÖVP, überließen der ÖVP aber das Kanzleramt. Das könnte nun anders sein, die FPÖ als Erstplatzierte auf das Kanzleramt bestehen.
Eine Bedingung soll jedoch wohl gelten: Der umstrittene, radikale FPÖ-Chef Herbert Kickl darf es nicht werden. Gut möglich, dass sich die ÖVP aber auf einen anderen moderaten FPÖler einlassen wird. Nicht unwahrscheinlich wäre auch ein Dreierbündnis unter der Führung der ÖVP. Zusammen mit der SPÖ und den Neos oder den Grünen.