Hat es die AfD kurz vor der Europawahl 2024 in einem riesigen Skandal zu tun? Die Affäre um mögliche russische Schmiergelder an Politiker der Rechtsaußen-Partei zieht weitere Kreise.
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Die Spekulation kam erstmals kurz vor Ostern auf, gewinnt aber nun immer mehr an Fahrt.
Verdacht fällt auf AfD-Spitzenleute zur Europawahl – Weidel will Klarheit
Laut Geheimdienstinformationen mehrerer EU-Länder soll für putinfreundliche Propaganda über die Webseite „Voice of Europe“ Geld geflossen sein. Der belgische Premierminister Alexander De Croo teilte mit, dass EU-Parlamentarier bezahlt wurden. Er nannte zwar keine Namen, doch zwei AfD-Männer gerieten schnell in Verdacht.
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Es sind die Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl: Maximilian Krah und Petr Bystron. Beide gaben „Voice of Europe“ Interviews.
Laut dem „Berlin Playbook“ von POLITICO* erklärte Daniel Trapp, dass der Bundesvorstand mit den beiden Abgeordneten „das Gespräch suchen“ werde. Trapp ist Pressesprecher von Co-Parteichefin Alice Weidel. Die Parteivorsitzende will also Klarheit. Die bisherigen Statements von Krah und Bystron scheinen ihr nicht auszureichen. Am Dienstagabend (2. April) kam heraus, dass auch Audioaufnahmen vorliegen, die Bystron in der Affäre belasten sollen. „Das war noch nicht bekannt“, so Trapp gegenüber der POLITICO-Redaktion. Die Vorwürfe hätten damit „eine besondere Qualität“.
Gegenüber POLITICO bringt die FDP-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, sogar schon die Aufhebung der Immunität für den bisherigen Bundestagsabgeordneten Bystron ins Spiel.
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Putin-Geld: Krah und Bystron bestreiten die Vorwürfe
Bystron und Krah reagierte derweil über das AfD-nahe Organ „Deutschland-Kurier“. Bystron spricht von einer „Diffamierung mit Hilfe der Geheimdienste“. Gegenüber dem „Spiegel“ erklärte er, dass das eine „Verleumdung“ sei.
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Krah prognostiziert in einem vom „Deutschland-Kurier“ verbreiteten Videoclip, dass dieser Wahlkampf „gnadenlos“ werde. Man lasse sich aber „von diesen Methoden nicht einschüchtern“. Sein Sprecher erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, dass Krah „selbstverständlich kein Geld bekommen“ habe.
*Transparenzhinweis: In der ersten Fassung des Artikels wurde hier bedauerlicherweise eine falsche Quelle genannt.