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Katholischer AfD-Spitzenpolitiker im TV: Nächstenliebe nur „fürs eigene Volk“

Da hat er was falsch verstanden! Ein AfD-Spitzenpolitiker, selbst Katholik, interpretiert das Gebot der Nächstenliebe eigenwillig.

AfD-Mann Berndt und die Nächstenliebe
© IMAGO / Wolfgang Maria Weber, IMAGO / Werner Lerooy, Screenshot RBB

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Am 22. September wählt Brandenburg. Was ist den Menschen hier wichtig? Und warum schneidet die AfD so gut ab? Reden wir drüber!

Dieser Katholik sollte noch mal in der Bibel lesen! Der brandenburgische AfD-Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt wurde nun in einer RBB-Sendung zur Landtagswahl gefragt, was für ihn das Gebot der Nächstenliebe bedeutet.

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Seine Antwort fällt etwas anders aus, wie wir es vom Kommunions- oder Konfirmationsunterricht in Erinnerung haben.

Erzbischof von Berlin reagiert auf Aussage von AfD-Spitzenkandidat

Berndt stammelte: „Sich um die Angehörigen des eigenen Volkes zu kümmern.“ Nächstenliebe nur exklusiv für Deutsche? Ob das der jüdische Wanderprediger und mutmaßliche Messias Jesus von Nazareth wirklich verkündet hat?

Der Erzbischof von Berlin, Dr. Heiner Koch, reagiert auf Anfrage unserer Redaktion auf den TV-Ausschnitt von AfD-Politiker Berndt.

„Christliche Nächstenliebe ist ein Gebot, das aus dem Glauben an die Nähe Gottes in jedem Menschen erwächst. Sie gilt auch dem, der eine andere Meinung, eine andere Überzeugung oder einen anderen Pass hat. Nächstenliebe kennt keine Fremden. Auch für alle, die nicht an Christus glauben, sind die Achtung vor der unantastbaren gleichen Würde aller Menschen und die Bereitschaft zu einem gedeihlichen Miteinander unverzichtbare Voraussetzungen eines guten Lebens miteinander.“

Erzbischof Dr. Heiner Koch

Auch beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK e.V.) zeigt man sich irritiert über die Nächstenliebe-Auslegung des AfD-Politikers. Auf Anfrage nahm Präsidentin Dr. Irme Stetter-Karp Stellung.


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AfD-Weltanschauung und Christentum „in keiner Weise in Einklang zu bringen“

Sie sieht sich in der Position des ZdK zur AfD bestätigt. Die Aussage von Berndt sei ein weiterer Beleg für die völkische Weltanschauung der Partei.

„Das Neue Testament lehrt uns, den Nächsten zu lieben wie sich selbst. Konkret bedeutet das, konsequent an der Seite der Marginalisierten zu stehen. Wir fragen nicht nach Nationalität oder Ausweisdokument. Als katholische Kirche hat die Nächstenliebe – und damit auch das Gemeinwohl – einen universalen Charakter. Die Aussage des AfD-Vertreters bestätigt unsere Annahme, dass die Partei ein völkisches Verständnis zum Ausgangspunkt ihrer Weltsicht platziert: die autochthonen Deutschen müsse vor ‚dem Fremden‘ beschützt werden. Diese Vorstellung ist schlichtweg unvereinbar mit dem christlichen Menschenbild, das jedem Menschen eine unveräußerliche Würde zuspricht.“

Dr. Irme Stetter-Karp

Für die ZdK-Präsidentin ist es daher wichtig, „immer wieder deutlich zu markieren, dass die Positionen und Argumentationen der AfD in keiner Weise mit christlichen Überzeugungen in Einklang gebracht werden können“.

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