Wer am Straßen-Verkehr teilnehmen will, für den ist der Führerschein essenziell. Doch nicht alle tun sich bei ihrer Fahrausbildung so leicht. In einer Studie kam heraus, dass im vergangenen Jahr 2023 so viele Fahrschüler durch die theoretische Führerscheinprüfung wie noch nie gefallen sind. Fast die Hälfte der 18-Jährigen hat demnach die Theorieprüfung für den Führerschein Klasse B nicht bestanden.
Und wie stellen sich die Fahrschüler in den praktischen Fahrstunden an? Auch da machen die Fahranfänger wohl immer wieder die gleichen Fehler, wie Norbert Nierth, Inhaber der „Fahrschule Nierth“, aus Duisburg, im Gespräch mit der Redaktion erzählte. Besonders diese drei Verkehrsschilder würden immer wieder zu Probleme führen.
Verkehr: Unbekannte Verkehrsschilder?
An erster Stelle der Verkehrszeichen, die seinen Fahrschülern besondere Probleme bereiten würden, steht für Nierth eindeutig der „verkehrsberuhigte Bereich“. Viele Fahranfänger würden ihn fälschlicherweise mit der „Spielstraße“ verwechseln, doch diesen Begriff bringt der Fahrlehrer langsam auf die Palme. „Den hasse ich wie die Pest. Spielstraße und verkehrsberuhigter Bereich sind nicht das Gleiche“, stellt er klar.
Viele Schüler glauben, dass das rechteckige, blau-weiße Schild mit den spielenden Kindern auf eine „Spielstraße“ hinweist, jedoch gilt ab hier der „verkehrsberuhigte Bereich“. Hier darf nur mit Schrittgeschwindigkeit gefahren werden. Fahranfänger geben am Ende der Straße oft fälschlicherweise schon wieder Gas. Eine Spielstraße ist nämlich für alle Fahrzeuge gesperrt.
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Ein weiteres Verkehrsschild, das oftmals zu Problem führt, ist die „gefährliche Kreuzung“. Das Schild mit dem roten Dreieck und dem schwarzen Kreuz in der Mitte zeigt an, dass demnächst eine Kreuzung kommt, bei der die Regel „Rechts vor Links“ gilt. Hier müssen Fahrschüler bremsbereit sein und den von rechts kommenden Fahrzeugen Vorfahrt gewähren. Viele denken hier jedoch, sie hätten Vorfahrt, was natürlich Blödsinn ist, erzählt der Fahrlehrer der Redaktion.
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Das dritte Schild, dass immer wieder zu Problemen führt, ist das Schild „Achtung Gegenverkehr“, ein rotes Dreieck mit zwei schwarzen Pfeilen darin. Dieses wird oft verwechselt mit dem Schild, das den Fahrern Vorrang vor dem Gegenverkehr gibt. Im Verkehr auf den Straßen könnte dieses Denken zu gefährlichen Situationen führen.
„Zu faul zum Lernen“.
Dass sich der Umgang mit den drei Schildern und generell der praktische Fahrunterricht verschlechtert hat, sieht Fahrlehrer Nierth nicht so. Allerdings fällt auch ihm auf, dass sich die Fahrschüler in den Theoriestunden immer schwerer tun. „Die Leute haben nicht mehr den Biss und ziehen es nicht durch“, stellt er fest. Er ist entsetzt darüber, dass viele Fahrschüler inzwischen einfach zu faul zum Lernen sind.
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In seiner Fahrschule müssen die Schüler einen Bogen mit maximal 5 Fehlerpunkten vorlegen und die entsprechende App erfolgreich absolvieren, bevor sie zur Theorieprüfung antreten dürfen. „Wir tun alles, um die Leute durch die Prüfung zu bringen“, erklärt er. Er ist der Meinung, dass es mittlerweile „viele weich gespülte“ Fahrlehrer gäbe, die den Fahrschülern zu viel durchgehen lassen, wodurch immer mehr durchfallen.