Es hätte so schön werden können. Samstag, 1. Juni, offizieller Sommeranfang. Den würden wir uns eigentlich mit hohen Temperaturen und viel Sonne wünschen. Stattdessen hält ein Unwetter Deutschland in Atem.
Und es kommt noch schlimmer, denn die Behörden warnen vielerorts vor Hochwasser. In manchen Gemeinden ist bereits der Katastrophenfall ausgerufen worden. So ist etwa im schwäbischen Landkreis Augsburg am Samstagmittag ein Deich und ein Damm gebrochen. Einige Straßenzüge mussten evakuiert werden teilte das Landratsamt Augsburg mit. „Es ist nicht mehr ausreichend, sich in höhere Stockwerke zu begeben.“
Unwetter hält Deutschland in Atem
Der Katastrophenfall wurde auch in den Landkreisen Donau-Ries und Unterallgäu ausgerufen. In Babenhausen im Unterallgäu fiel teilweise das Handynetz aus. Wer Hilfe brauche und keinen Notruf absetzen könne, solle ein weißes Laken oder Tuch zum Fenster heraushängen oder – wenn möglich – sich am Fenster bemerkbar machen, um auf seine Notlage aufmerksam zu machen, teilte das Landratsamt mit. In Babenhausen waren Menschen bereits mit Schlauchbooten aus ihren Häusern geholt worden.
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Und es ist noch lange nicht ausgestanden. „Die Lage spitzt sich weiter zu“, warnt Diplom-Meteorologe Dominik Jung am Samstag (1. Juni). Gemeint ist damit, dass sich die Hochwasserlage zum Sommerbeginn 2024 in einigen Landesteilen verschärft. Vom Deutschen Wetterdienst (DWD) wurde bereits die höchste Warnstufe vier ausgerufen. Und das heißt: extremes Unwetter!
Besonders steigen die Pegel am Wochenende in Bayern und Baden Württemberg und der Regen will einfach nicht aufhören. Kritisch wird es zunehmend auch in Thüringen und Sachsen. Aber auch im Süden von Brandenburg kommt es zu schweren Gewitter mit Sturzregen. In der Folge können Keller und Straßen überflutet werden. Bei dem Sturzregen sind Summe über 100 Liter möglich. „Bitte passt gut auf Euch auf“, appelliert Dominik Jung.
Kritische Lage im Süden
Die aktuellen Entwicklungen sieht der Meteorologe mit einem kritischen Auge: „Es ist also bei weitem noch nicht vorbei.“ Brisant kann die Lage vor allem dadurch werden, dass die Gewitter in Thüringen und Sachsen kaum von Ort und Stelle vorankommen. Demgegenüber herrscht die Dauerregenlage in Süddeutschland. „Und die Lage wird sich besonders in Bayern noch weiter zuspitzen“, prognostiziert der Wetter-Experte.
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Denn in der Nacht soll es weiterhin in weiten Teilen von Deutschland kräftigen Dauerregen und im Süden unseres Landes zum Teil noch mal sintflutartigen Regen geben. Auch die Schauer und kräftigen Gewitter in Sachsen und Thüringen lassen nur ganz langsam nach. Es ist sogar zum Teil sturzflutartiger Regen möglich, sagt der Wetter-Experte („wetter.net„). Anwohner in den betroffenen Gebieten sollten möglichst die Nachrichten verfolgen und die Warnungen der Behörden ernst nehmen. (mit dpa)