Die Corona-Zahlen in Deutschland sind in den letzten Wochen mächtig gesunken und nach und nach ist auch das Reisen in viele Urlaubsländer wieder ohne größere Probleme möglich. Auch Tui freut sich darüber, wieder das Geschäft aufnehmen zu können.
Doch trotz der Freude ist die Corona-Pandemie noch nicht überstanden. Die Delta-Variante des Virus breitet sich aus und sorgt mancherorts für stark steigenden Infektionszahlen. Was bedeutet das für Reisende? Der Tui-Finanzchef gibt eine ermutigende Prognose ab.
Tui: Längere Reisesaison 2021?
Obwohl die Delta-Variante des Virus schon jetzt ihre Schatten vorauswirft, ist der Tui-Finanzchef Sebastian Ebel positiv gestimmt, was die Reisesaison 2021 angeht. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur drückt er seine Zuversicht aus, dass der Impffortschritt auch gegen die sich aggressiv ausbreitende Mutante hilft. „Wir gehen davon aus, dass es weiter einen hohen Schutz gibt“, teilt er mit.
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Das ist Tui:
- Tui stand ursprünglich für Touristik Union International
- gegründet 1968
- größtes Touristikunternehmen Europas
- Sitz ist in Berlin und Hannover
- im Jahr 2019 gab es insgesamt 27 Millionen Kunden
- hat mehr als 70.000 Mitarbeiter, der Umsatz lag 2019 bei 18,9 Mrd. Euro
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Derzeit seien die Buchungszahlen solide. Dennoch sind viele Kunden noch verhalten, was längerfristige Planungen angeht. Ebel geht deshalb davon aus, dass die Reisesaison 2021 etwas länger als gewöhnlich dauern wird.
„Ich würde mich nicht wundern, wenn zunächst einmal auch die Sommersaison 2021 länger wird“, erklärt er. „Zumindest der November sollte noch ohne Probleme machbar sein, vielleicht kann es hier und da sogar bis nach Weihnachten gehen.“
In Sachen Finanzen ist ein Aufwärtstrend bei Tui zu erkennen
Finanziell bewegt sich Tui laut des Finanzchefs momentan auf einem guten Weg. Im dritten Quartal, also von Juli bis September, soll der Konzern höhere Einnahmen statt Ausgaben haben. Ein Umschwung zu einer stabilen Hauptsaison nach den drastischen Einbrüchen 2020 sei möglich.
Trotz seiner eigenen Zuversicht zeigt Sebastian Ebel Verständnis dafür, dass noch nicht alle Kunden schon ihre nächsten Reisen gebucht haben. Er sieht vor allem die Unsicherheit über schnell wechselnde Reisebestimmungen als Grund für die Zurückhaltung. „Wenn wie für Portugal Öffnungen und neue Schließungen sich im Takt weniger Wochen abwechseln, lässt das Kunden überlegen: Wann buche ich – jetzt oder wenn die Reiseregeln klar sind?“, so Ebel.
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Tui: Südliche Reiseziele könnten profitieren
Eine längere Reisesaison sieht der Tui-Finanzchef vor allem als gute Chance für südliche Reiseziele in Europa, um bisherige Umsatzeinbußen auszugleichen. Griechenland, Zypern, Mallorca oder aber auch die Kanaren und Madeira könnten von diesem Konzept profitieren.
Um die aktuellen Reisemöglichkeiten nicht leichtsinnig zu verspielen, appelliert Sebastian Ebel an alle Touristen, sich weiterhin an alle geltenden Hygienemaßnahmen zu halten. Umfangreiche Tests und generelle Vorsicht sollen neben Impfungen verhindern, dass die Corona-Zahlen auch in Deutschland wieder rasant ansteigen. (cm mit dpa)