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Rewe-Chef platzt wegen Preis-Wahnsinn der Kragen – „Das geht so nicht“

Der Preis-Wahnsinn in Supermärkten sollte nachlassen. Weil das aber kaum zu spüren ist, kritisiert der Rewe-Boss die Hersteller nun deutlich.

© imago images/Waldmüller

Die Eigenmarken der Supermärkte: von ja! bis Freeway

In den Supermärkten stehen neben den bekannten Marken wie Milka, Coca Cola und Co. auch immer mehr Eigenmarken. Ein Überblick:

In den letzten Jahren wurde der Supermarkt-Einkauf immer mehr zur Qual. Bei Rewe und Edeka, aber auch bei Aldi, Lidl und Co. explodierten die Lebensmittelpreise durch Corona und Krieg. Jetzt entspannt sich die Lage endlich wieder. Aber längst nicht bei allen Produkten.

Viele oft alltägliche Artikel sind weiterhin viel teurer als vor den Krisen. Meist ein Fall von gierigen Herstellern, prangert jetzt Rewe-Boss Lionel Souque an. Er wählt heftige Worte, adressiert an die Hersteller, die in seinen Augen noch „erzogen werden müssen“.

Rewe: Konzern-Chef kritisiert gierige Hersteller deutlich

Den meisten Kunden dürfte es längst aufgefallen sein: Die Preise in Supermärkten und Discountern entspannen sich wieder – jedoch vorrangig bei den Eigenmarken der Anbieter. Die Markenprodukte bleiben dagegen größtenteils so teuer wie zu Hochzeiten von Pandemie und Ukraine-Krieg. Dabei gehen Rohstoff-, Energie- und Transportkosten schon seit einiger Zeit wieder runter.

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Warum aber spürt der Endverbraucher das so selten im Portemonnaie? Ungewohnt deutlich kritisiert Rewe-Boss Lionel Souque jetzt gegenüber der „Wirtschaftswoche“ die Hersteller. „Weil die Inflation etwas nachlässt, nehmen die Forderungen nach Preiserhöhungen ab. Allerdings senkt auch kaum ein Hersteller seine Preise – selbst wenn die Rohwarenkosten eindeutig fallen. Das geht so nicht – da braucht es noch ‚Erziehung‘.“

Klare Worte, denen der Konzernchef weitere folgen lässt. Vielen Herstellern der Markenprodukte gehe es hervorragend, doch sie würden die Einnahmen durch die hohen Produktpreise einfach einstreichen, statt die Entlastung an die Kunden weiterzugeben. Auch die Verhandlungen mit den Herstellern werden heute anders geführt. „Die Gespräche waren auch früher sportlich, im Grunde ging es da aber nur um ein, zwei Prozent. Auf einmal wollen manche Lieferanten 30 Prozent mehr.“


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Mehrfach hatten Supermärkte und Discounter deshalb schon die Reißleine gezogen, Gespräche abgebrochen und Waren des Herstellers nicht mehr angeboten. Rewe bot zeitweise kein Kellogg’s mehr an, Rossmann keine Pampers oder Edeka Produkte von Coca-Cola. Ob solche Produkt-Rauswürfe auch jetzt bevorstehen, wollte Rewe auf Nachfrage dieser Redaktion nicht prophezeien. Ein Sprecher ließ lediglich verlauten, man habe „den Aussagen aus dem WiWo-Interview mit Herrn Souque nichts hinzuzufügen“.