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Rewe, Lidl und Co: Kunden aufgepasst! Von DIESEM Obst sollte man besser die Finger lassen

Für viele gehört dieses Obst zur Frühlings- und Sommerzeit. Doch dabei gibt es einiges zu beachten. Ein Umweltschützer klärt auf.

© IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Supermark vs. Discounter: Das ist der Unterschied

Mit Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Co.gibt es in Deutschland viele verschieden Lebensmittelmärkte. Bei den einen handelt es sich um Supermärkte, bei den anderen um Discounter. Doch wo ist der Unterschied?


Frühlingszeit ist Erdbeerzeit! Doch wer sich im Supermarkt oder Discounter auf die Suche nach frischen Erdbeeren begibt, stößt oft auf eine große Auswahl an importierten Früchten. Dabei werden diese häufig unter fragwürdigen Bedingungen angebaut und transportiert.

Wer also bei Rewe, Lidl und Co. die roten Beeren einkaufen möchte, sollte unbedingt auf Herkunftsland und Anbauart achten. Vor allem bei Erdbeeren aus Spanien sollten Kunden besonders aufpassen.

Rewe, Lidl und Co.: Mehr als eine Million Erdbeeren aus Spanien

Juan Romero sitzt für die Umweltschutzorganisation Ecologistas en Acción seit 30 Jahren im Beirat des Doñana-Nationalparkes. Im Interview mit der „taz“ sagt er, dass Erdbeerplantagen rund um dieses Feuchtgebiet in Südspanien der Umwelt schaden würden.

Der 64-Jährige ist sich sicher, dass die Deutschen mehr Import-Erdbeeren essen als die Umwelt verträgt. „Rund 80 Prozent der Erdbeeren, die in der Provinz Huelva rund um den Nationalpark von Doñana angebaut werden, gehen in den Export“, so Romero. Weiter macht er deutlich: „Fast alle Erdbeeren, die von Februar bis April in Europa verkauft werden, kommen von hier. Das sind mehr als eine Million Tonnen Erdbeeren“.

Rewe, Lidl und Co.: „Katastrophe für ganz Europa“

Der großflächige Anbau von Erdbeeren rund um den Nationalpark hat gravierende Folgen für die Umwelt. Zum einen schade es der Tier- und Pflanzenwelt, zum anderen beeinträchtige der Anbau das Grundwasser. Der Umweltaktivist schätzt, dass die Plantagen mit über 1.000 illegalen Brunnen bewässert werden. „Viele von ihnen sind irgendwo in den Hügeln versteckt“, erklärt Romero. Der Nationalpark, der seit 1969 besteht, bekommt so ein großes Problem: Im gesamten Feuchtgebiet sei das Grundwasser zurückgegangen.

„3.000 Lagunen sind vollständig ausgetrocknet, darunter auch solche, die immer Wasser hatten. Doñana wird zur Wüste“, mahnt der 64-Jährige Aktivist im „taz“-Interview. Ein Plan für eine nachhaltige Entwicklung mit EU-Geldern sei gescheitert. „Die Landwirtschaft hat das Grundwasser zudem mit Pflanzenschutzmitteln verseucht, darunter solche, die eigentlich verboten sind.“ Laut Romero ist der Nationalpark ein Gebiet, in welchem am meisten gegen Auflagen verstoßen wird. Und das, obwohl es als UNESCO-Weltkulturerbe national wie international geschützt ist. Der Umweltaktivist mahnt: „Was in Doñana geschieht, ist eine Katastrophe für ganz Europa.“

„Unkontrollierter Boom an Erdbeerplantagen“

In dem Ort gab es aufgrund von Trockenheit eigentlich nie die Voraussetzungen für einen Erdbeer-Anbau. „Das änderte sich vor rund 30 Jahren, als ein amerikanischer Investor begann, Erdbeeren anzubauen und damit sehr erfolgreich war“, so Romero. Die Folge: „Ein völlig unkontrollierter Boom an Erdbeerplantagen.“ Der Anbau und Export der Erdbeeren sei ein „lukratives Geschäft“.


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Und was bedeutet das konkret für deutsche Konsumenten, die in Supermärkten oder Discountern Erdbeeren einkaufen möchten? „Wer Erdbeeren konsumieren will, soll darauf schauen, dass sie aus Bioanbau kommen“, rät Romero. Außerdem müssten die Supermärkte ausweisen, wo die Erdbeeren herkommen und wie sie angebaut werden. Einen generellen Boykott von den roten Früchten hält der Umweltaktivist für nicht nötig. Denn dann würde man auch denen schaden, „die verantwortungsvoll mit den Ressourcen umgehen“. Denn auch in Doñana gebe es Grundwasser, das genutzt werden könne.