Ein Urteil gegen Lidl hat auch Auswirkungen auf die Konkurrenz. Plötzlich müssen sich auch Rewe, Kaufland und Co. mit Fragen rund um die Pfandrückgabe auseinandersetzen. Denn die Kunden wollen Klarheit.
Einem Mann war bei Lidl die Rückgabe von Pfand verweigert worden, weil die Dose nicht mehr im Originalzustand war. Das Gericht sah ihn allerdings im Recht. Dadurch wissen nun auch Rewe, Kaufland und Co. wie sie sich verhalten müssen, um Klagen zu entgehen.
Rewe und Kaufland: Lidl-Urteil eindeutig
Geklagt hatte die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, nachdem sich der betroffene Kunde mit seinem Anliegen an diese gewandt hatte. Vor Gericht fiel das Urteil dann klar aus.
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Supermärkte und Discounter müssen Flaschen und Dosen auch dann zurücknehmen, wenn diese eingedrückt oder beschädigt sind. Einzige Voraussetzung ist, dass das Pfand-Symbol deutlich sichtbar sei (Hier mehr erfahren).
Wichtiger Hinweis für alle Kunden
Damit ist die Sachlage klar, oder? Wir haben uns bei anderen Supermärkten und Discountern umgehört, wie sie die Pfandrückgabe regeln und ob es dort zu Problemen kommt. Für Rewe und Penny sei „das entscheidende Kriterium, ob das Pfandkennzeichen lesbar ist oder nicht“, erklärte ein Sprecher gegenüber DER WESTEN.
„Es bestätigt die Pfandzahlung. Art und Ausmaß einer Beschädigung oder Verformung einer vollständigen Pfand-Dose ist daher für die Pfandauszahlung unerheblich, wenn das Pfandkennzeichen gut erkennbar ist.“ Ohnehin käme es in der Praxis nur selten vor, dass dieses Problem auftrete. Einzig könne es sein, dass der Pfandautomat mal streike – dann könne man Leergut aber auch an der Kasse zurückgeben.
Aldi: Rückgabe für gewöhnlich kein Problem
Ähnlich sieht es auch bei Aldi aus. Auch hier könne man – wenn der Automat streikt – zum Personal gehen. „Da dies nicht allzu häufig vorkommt, hält sich der Aufwand hierfür in Grenzen.“ Normalerweise würden auch „zerdrückte oder verbeulte Flaschen und Dosen“ vom Automaten erkannt werden. Wenn der Automat dennoch streiken sollte, würden Mitarbeiter diese aber auch „händisch (zurücknehmen, Anm. d. Red.)“.
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Kaufland lässt zudem wissen, dass es hilfreich sei, wenn Flaschen und Dosen leer und unversehrt seien. Dennoch ist auch hier das Pfandzeichen entscheidend. „Wir wollen unseren Kunden einen möglichst einfachen und bequemen Einkauf ermöglichen“, sodass Unternehmen das im Notfall auch an seine Mitarbeiter verweist.