Wer jede Woche seinen Einkauf bei Rewe erledigt, hat beim Supermarkt-Besuch wahrscheinlich bereits eine eigene Routine entwickelt. Welche Regale steuert man als erstes an? Hat man einen bestimmten Trick an der Kasse, um nicht so lange warten zu müssen? Jeder Kunde kauft auf eine eigene individuelle Art und Weise ein.
Doch einige Rewe-Kunden müssen ihre festgefahrenen Gewohnheiten womöglich bald ändern. Denn der Supermarkt will sein Kassensystem komplett umkrempeln – und testet bald ein Konzept, das für Kunden alles verändern würde.
Rewe revolutioniert Kassensystem
„Pick & Go“ heißt das Zauberwort – zu deutsch: „Auswählen und Gehen“. Mittels modernster Kamera- und Sensortechnologie soll während des Einkaufs bereits erfasst werden, was du im Einkaufswagen hast. Die Abrechnung erfolgt automatisch – komplett ohne Kassenvorgang. Also quasi die Weiterentwicklung der bereits existenten Self-Checkout-Kassen. Selbst die sind dann nicht mehr nötig.
Das Prinzip erfreue sich laut Rewe „großer Beliebtheit“. In Köln und Berlin habe man „Pick & Go“ bereits in hybriden Testmärkten ausprobiert – dort konnten Kunden klassisch an der Kasse zahlen oder eben die „Pick & Go“-Variante testen. Und in München steht bereits ein vollautonomer Rewe. Doch das war nur der Anfang.
Drei neue „Pick & Go“-Filialen
In den kommenden Monaten erweitert Rewe sein „Pick & Go“-Angebot. Im Frühjahr 2024 sollen drei neue Rewe-Filialen mit der entsprechenden Technologie eröffnen – und dabei handelt es sich nicht nur um kleine Test-Standorte. Die Märkte sollen in Düsseldorf und Hamburg entstehen – die Filiale in der Hansestadt soll tatsächlich rund 1.200 Quadratmeter groß sein.
Mehr News:
„Wir sehen aus dem bisherigen Testverlauf, dass Pick & Go sehr gut angenommen wird“, teilt Rewe mit – und zitiert Projektleiterin Jana Sanktjohanser: „Wir sehen das als gute Ausgangsbasis, weitere Märkte zu planen und in den deutschlandweiten Testaufzunehmen.“
Probleme beim Datenschutz
Dabei will die Supermarkt-Kette den Kunden vor allem die Angst vor potenziellen Datenschutzproblemen geben. „Die von Kunden erfassten Bildaufnahmen werden datensparsam verarbeitet und dienen ausschließlich dazu, den kassenlosen Einkauf im Markt zu ermöglichen“, versichert Sanktjohanser.
Weiter: „Das System erfasst ausschließlich Daten, um zu erkennen, welche Produkte entnommen bzw. zurückgelegt werden. Es findet weder eine Gesichtserkennung statt, noch kann das System Kundinnen und Kunden nach einem Besuch im Markt wiedererkennen.“