Der Fall der vermissten Rebecca Reusch – ganz Deutschland schreckte auf, als die Staatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch (12. April) mitteilte, dass erneut nach ihr gesucht werde. Und einmal mehr ist das Haus ihres Schwagers Florian R. durchsucht worden. Wonach gesucht wurde und was genau der Anlass für diese erneute Durchsuchung war – unklar. Die Staatsanwaltschaft Berlin lässt sich auch am Donnerstag (13. April) diesbezüglich nicht in die Karten schauen.
Feststeht aber: Staatsanwalt Martin Glage betont immer wieder, dass der Fall Rebecca Reusch kein „Cold Case“ ist – es werden also weiterhin Spuren gesucht und fieberhaft ermittelt. Neue Ermittlungen also nach vier Jahren – was wir wissen, und was nicht.
Rebecca Reusch: Neue Ermittlungen nach vier Jahren!
Rückblick: Am Nachmittag des 18. Februar 2019 melden die Eltern von Rebecca Reusch ihre damals 15-jährige Tochter bei der Polizei als vermisst. Sie kam nicht zuhause in Berlin-Britz an. Was an jenem Morgen passierte, fasst die Polizei so zusammen: Rebecca war über Nacht bei ihrer Schwester Jessica und Schwager Florian R. zu Gast. R. kam gegen 5.45 Uhr von einer Feier nachhause. Zwischen 6 und 8 Uhr griff Rebeccas Handy mindestens einmal auf den Router der Familie zu.
++ Rebecca Reusch: Neue Durchsuchung – welche Rolle spielt der Bademantelgürtel? ++
Gegen 7 Uhr verließ Jessica mit ihrer zweijährigen Tochter das Haus. 15 Minuten später versucht ihre Mutter, Rebecca telefonisch zu erreichen – doch ihr Handy ist ausgeschaltet. Nach über einer Stunde versucht sie es erneut. Vergeblich. Kurz darauf ruft sie ihren Schwiegersohn Florian an, bittet ihn, nach Rebecca zu schauen. Er antwortet, dass sie schon weg sei. Gegen 8.42 Uhr schreibt sie ihr eine Whatsapp-Nachricht, die ankommt – und nicht gelesen wird.
Chronologie zum Fall „Rebecca“ – was wir wissen
Zum Schulbeginn gegen 9.50 Uhr in der Walter-Gropius-Schule erscheint Rebecca nicht, knapp eine Stunde später wird das Auto von Jessica und Schwager Florian (ein pinker Renault Twingo) von einer Kennzeichenerfassungsmaschine auf der A12 zwischen Berlin und Frankfurt an der Oder registriert. Ein Tag später (19. Februar 2019) veröffentlicht die Polizei Berlin eine Vermisstenanzeige, um 22.39 Uhr wird der pinke Twingo erneut registriert.
Am 21. Februar veröffentlicht die Polizei dann ein Foto von Rebecca, der Fall wird bundesweit bekannt, eine Mordkommission übernimmt die Ermittlungen. Am 28. Februar 2019 wird Schwager Florian R. erstmals festgenommen, am 1. März wird das Haus durchsucht. Am Nachmittag kommt er dann aus der U-Haft. Seit dem 2. März gehen die Ermittler von einem Tötungsdelikt aus, am 4. März wird Florian R. erneut festgenommen. Spätestens seit dem 6. März wird der Fall Rebecca bundesweit bekannt, als „Aktenzeichen XY“ im Fernsehen ausgestrahlt wird. Doch trotz über 100 Hinweisen gelingt kein Ermittlungsdurchbruch, der Haftbefehl gegen Florian R. wird am 22. März aufgehoben.
Was wir nicht wissen
Ungeklärt ist der Verbleib nach dem Bademantel-Gürtel, denn nach der Durchsuchung am Mittwoch (12. April) sei ein Bademantel gefunden worden, bei dem der Gürtel fehlt. Das berichtet „RTL“. Es ist völlig offen, in welchem Zusammenhang dieser Gürtel mit dem Verschwinden von Rebecca steht. Laut Staatsanwaltschaft werden jetzt Beweismittel und Spuren ausgewertet.
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Ebenfalls unklar: Warum wurden im Haus akustische Messungen durchgeführt? Laut „RTL“ sollte getestet werden, welche Geräusche von innen nach draußen dringen. Insgesamt seien seit Rebeccas Verschwinden mehr als 3.000 Hinweise eingegangen, es gebe bis heute zahlreiche Informationen, so die Polizei Berlin. Ob es darunter einen entscheidenden Tipp gebe – darüber hüllt sich die Staatsanwaltschaft mit Verweis auf die aktuellen Ermittlungen in Schweigen.