An einer Hochschule in Prag, der Hauptstadt Tschechiens, sind am Donnerstag (21. Dezember) mehrere Schüsse gefallen. 14 Tote Menschen wurden getötet, 25 wurden verletzt, davon 10 schwer.
Auch der Schütze – nach neuesten Erkenntnissen selbst Student an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität am Jana-Palacha-Platz, nur wenige Hundert Meter von der bekannten Karlsbrücke entfernt, überlebte nicht.
Prag: Schüsse an Uni – Menschen flüchten in Panik
Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften in Prag vor Ort, rief den Menschen zu, das Gebäude sowie den Platz sofort zu verlassen. Auch Anwohner sollten in ihren Häusern bleiben. Ein Video auf Twitter zeigt panische Menschen, die den Platz so schnell wie möglich verlassen wollten.
Sie hetzten von der Karlsbrücke die Treppen herunter. Gleich nebenan ist der Weihnachtsmarkt aufgebaut. Andere – Studenten und Mitarbeiter – verbarrikadierten sich in der Universität und naheliegenden Gebäuden.
Manche retteten sich an gefährliche Orte.
Auf Fotos war zu sehen, wie ein Student die Fakultät mit erhobenen Armen verlässt. Zuletzt war er auf dem Dach der Universität gesichtet worden. Kurz darauf teilte die Polizei via „X“ (vorher „Twitter“) mit, dass man den Schützen eliminiert habe. Wenig später wurde allerdings gemeldet, man habe den 24-Jährigen bereits tot gefunden. Er könnte sich also auch selbst gerichtet haben. Ein Obduktion am Freitag (22. Dezember) soll Klarheit über die Todesumstände des Studenten bringen.
Prag: Auch Ausländer unter Opfern des Schützen
Von 14 Toten sind 13 identifiziert, erklärte der tschechische Innenminister Vit Rakusan am Freitagmorgen (22. Dezember) im örtlichen Fernsehen. Zudem erklärte er, dass sich unter den 25 Verletzten auch drei Ausländer befinden: Zwei Menschen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten einen niederländischen Staatsbürger.
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Man stehe in Kontakt mit den Angehörigen der Opfer. Die Verletzten erlitten Durchschüsse im Kopf- oder Brustbereich oder an den Extremitäten.
Täter soll eigenen Vater ermordet haben
Bei dem Schützen soll es sich um einen gesuchten Mörder handeln, der bereits wegen der Ermordung seines eigenen Vaters gesucht wurde. Er soll sich womöglich von den kürzlich vermehrten Amokläufen im Ausland inspiriert haben lassen. Seine Waffen habe er zudem illegal besessen, wie das Innenministerium am Freitag erklärte.
Das Attentat von Prag markiert den heftigsten Schusswaffenangriff seit 1993 in Tschechien. Minister Rakusan will Konsequenzen ziehen, kündigte an, die Sicherheitsmaßnahmen im Land verschärfen zu wollen – unter anderem mit einer stärkeren Präsenz von Polizisten mit Langwaffen wie Maschinenpistolen an ausgewählten Orten. (mit dpa)