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Mallorca: Ex-Megapark-Manager – „Ich habe jeden Tag im Krieg gelebt“

Dass der Megapark so erfolgreich auf Mallorca wurde, ist auch der Verdienst von René Knopf. Uns hat der Ex-Manager seine krasse Lebensgeschichte verraten.

Ex-Megapark-Manager René Knopf
© Chaleen Goehrke/ DER WESTEN

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„Ich habe jeden Tag im Krieg gelebt“ ist ein Satz, der unserer Redaktion auch einige Stunden nach dem Gespräch mit René Knopf, dem Ex-Megapark-Manager, noch durch den Kopf geht. Damit spielt der 52-Jährige nicht etwa auf seine Vergangenheit als Elite-Soldat in Österreich an, sondern vielmehr auf seine einzigartige Lebensgeschichte auf Mallorca.

2000 ist René Knopf nach Mallorca gekommen und hat sich bis zum Megapark-Manager hochgearbeitet. Ein Leben im Luxus, umgeben von schönen Frauen und mächtigen Leuten, welches den gebürtigen Österreicher jedoch nicht glücklich machte, sondern beinahe in den Selbstmord trieb. Gegenüber unserer Redaktion hat er seine bewegende Geschichte erzählt.

Mallorca: „Ich habe jeden Tag im Krieg gelebt“

Es war das Jahr 2018 als René Knopf am Tiefpunkt angekommen ist. Mit Pistole und Messer ist der Unternehmer damals durch die Straßen von Sa Torre im Südosten Mallorcas gelaufen, bis ihn die Polizei stoppte. „Das war eine sehr dunkle Zeit in meinem Leben aufgrund dessen, dass ich Alkohol- und Drogenprobleme hatte. Was ich damals wirklich vorhatte, ist für mich jetzt schwierig nachvollziehbar, weil ich mich nicht mehr richtig an diesen Tag erinnern kann, da ich komplett weggedröhnt war“, erinnert er sich im Gespräch mit uns zurück.

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Seine Frau habe die Polizei rufen müssen, die ihn aufgriff und in Untersuchungshaft steckte. Erst da habe er über die Beweggründe seiner Aktion nachdenken können. „Ich hatte die Absicht, mir das Leben zu nehmen.“ Ob er es am Ende wirklich durchgezogen hätte, weiß er selbst nicht genau.

„Ich habe jeden Tag im Krieg gelebt“, beschreibt er seine damalige Gefühlswelt gegenüber unserer Redaktion. Ein innerer Krieg, ein Krieg gegen sich und seinen Körper. Doch wie konnte es dazu kommen? Nach seiner Karriere als Berufssoldat machte sich René Knopf selbstständig und vertrieb Schleudersitze. Im Jahr 2000 kam er erstmal auf Mallorca an und war direkt bei der Eröffnung des Megaparks dabei – nicht als Besucher, sondern als Geschäftsmann. „Ich hatte damals schon die Intention, meine Bungee-Kugel im Megapark zu installieren“, verrät er.

Der Aufstieg und Fall eines Megapark-Managers

Etwa acht Jahre später sollte seine Idee in die Tat umgesetzt werden, sodass sich Besucher bis 2014 mit einer Bungee-Kugel katapultartig über das Dach des Megaparks schleudern lassen konnten und wieder zurück. Weitere Geschäftsmodelle folgten und René Knopf machte schnell Karriere bis zum Direktor im Megapark. Mit dem Aufstieg am Ballermann wuchs auch die Verantwortung und der Druck, doch das seien nicht die Gründe für den Abstieg in die Drogen-Welt gewesen.

„Ich denke, dass nicht der Job das Problem war, sondern die Umstände. Das ewige Partyleben und die ewige Verführung, du arbeitest dort, wo andere Urlaub und Party machen. Nach 10 bis 12 Stunden Arbeit gönnst du dir einen Drink und dann führt das eine zum anderen. Das ist komplett normal gewesen und hat sich nicht verboten angefühlt“, erklärt der 53-Jährige.


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Im Dezember 2015 trennten sich die Wege von René Knopf und dem Megapark auf Mallorca, die Drogen hätten laut dem ehemaligen Manager jedoch keine Rolle gespielt. Auch danach leitete der Unternehmer noch zahlreiche Lokalitäten auf der Insel und blieb auch dem Drogen-Konsum treu. Eine Partynacht, die sich letztlich fast einen Monat hinzog, wäre ihm jedoch beinahe für immer zum Verhängnis geworden. „Es hat mir alles wehgetan und ich habe gemerkt, wenn ich jetzt noch einen Schluck nehme, dann war es das“, schildert René Knopf die dramatische Situation.

Rettung in letzter Sekunde – Vollkommene Verwandlung

Isoliert von der Außenwelt und im Kreise seiner Familie machte René Knopf einen dreimonatigen Entzug ohne professionelle Hilfe – und er schaffte es. Doch das sei noch nicht alles gewesen. „Ein Freund hat mir das Buch „Ein neues Ich“ von Joe Dispenza empfohlen und der Autor hat mich gelehrt, Verantwortung zu übernehmen und Selbstliebe zu entwickeln.“

Ex-Megapark-Manager René knopf
Ex-Megapark-Manager René Knopf zeigt seine erstaunliche Verwandlung. Foto: Chaleen Goehrke/ DER WESTEN

Bis heute schwört der 53-Jährige keinen Tropfen Alkohol oder sonstige Drogen zu sich zu nehmen. Mehr noch: Heute sei er dank Meditation und einem gesunden Lebenswandel vollkommen mit sich im Reinen. Diese Möglichkeit möchte er nun auch anderen Menschen geben – so zum Beispiel vom 17. bis 20. Oktober 2024. An diesen Tagen findet in Cabo Regana die „Mind Mallorca Convention“ statt. Dort sollen mehrere Sprecher zum Thema Meditation und ein gesundes Leben führen zu Wort kommen.

Wer mehr Einzelheiten zur einmaligen Geschichte von René Knopf und nähere Hintergründe zum Megapark-Aus erfahren will, der kann in den Spotify-Podcast „Das 17. Bundesland – Der Mallorca-Podcast“ von und mit Ingo Wohlfeil reinhören.