Viele Lotto-Spieler träumen vom Millionengewinn. Wenn plötzlich ein siebenstelliger Betrag auf dem Konto landet, dürfte das das Leben der Glückspilze von einem Moment auf den anderen komplett auf den Kopf stellen.
Was es bedeuten würde, einen Mega-Jackpot mit mehreren hundert Millionen Euro Preisgeld zu knacken, mag man sich gar nicht ausmalen. Doch für Gillian und Adrian Brayford aus Schottland wurde genau dieses Szenario plötzlich Realität.
+++ Lotto-Spieler knackt endlich Jackpot – plötzlich hat er Angst um sein Leben +++
Unfassbare 148 Millionen Pfund räumten sie im Jahre 2012 beim Lotto spielen ab. Heute wären das umgerechnet mehr als 170 Millionen Euro.
Doch statt eines Lebens in Saus und Braus kam es, wie es kommen musste. Die Aussicht auf Geld und Reichtum macht aus vielen Menschen leider nach wie vor gierige Geier.
Lotto-Gewinn wird zum Beziehungsgift
Das musste auch Lotto-Gewinnerin Gillian erleben. Eigentlich sollte das Geld „alle glücklich machen“, erzählte sie später – doch stattdessen wurden alle um sie herum plötzlich „anspruchsvoll und gierig“. Ihre Ehe mit Adrian ging nur 15 Monate nach dem Lotto-Gewinn in die Brüche – wegen finanziellen Streitigkeiten.
2018 trat Gillian erneut vor den Altar und gab Brian Deans das Ja-Wort. Doch auch hier drehte sich schnell alles nur ums Geld. Brian kaufte teure Autos, spendierte seinen Freunden exklusive Urlaube. Klar, das Paar hatte mehrere Millionen auf dem Konto – Brian konnte problemlos mal 20.000 Pfund verlangen, die Gillian ihm dann auch gab. Aber mit der Zeit wollte Brian aber mehr und mehr Geld. Eine Grenze nach oben gab es nicht.
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„Brian sah Gillian als Geldautomat, nichts weiter“, so das harte Urteil einer Quelle im Gespräch mit der britischen „Sun.“ „Sie hat ihm ständig Geld hinterhergeworfen, um die Ehe zu retten.“ Und selbst das reichte Brian wohl nicht. Mit einem Kumpel betrog er einen Supermarkt um 13.500 Pfund, musste dafür ein halbes Jahr in den Knast.
Nach fünf Jahren Ehe setzte Gillian Brian dann vor die Tür. „Sie ist wahrscheinlich gerade noch rechtzeitig ausgestiegen“, so die „Sun“-Quelle. „Hätten sie so weitergemacht wie bisher, wären sie vielleicht pleite gewesen.“
Selbst die eigene Familie schaut nur aufs Geld
Naja, immerhin hat Gillian ja noch ihre Familie, könnte jetzt der ein oder andere denken. Aber auch hier hat der Geldregen alles vergiftet. Dabei gab Gillian alles für sie. Ihre Eltern lebten in einem Wohnwagen (!), als ihre Tochter im Lotto gewann. Gillian kaufte ihnen ein neues Zuhause, beglich die Schulden ihres Vaters und ihres Bruders (insgesamt rund 700.000 Pfund!).
Und was bekam sie als Dank? Ihr Vater versuchte, die Kontrolle über das Geld an sich zu reißen – und ihr Bruder prahlte mit einem 288.000 Pfund teuren Haus und einem neuen Audi. Sogar von seiner Hochzeit erzählte er seiner Schwester kein Wort.
Doch Gillian will sich davon nicht unterkriegen lassen. „Ich kann meinen Kopf hochhalten, weil ich weiß, dass ich sie aus einer Situation herausgeholt habe“, betont sie – doch sie will gleichzeitig auch nichts schönreden: „Sie haben unseren Namen im Dorf in Verruf gebracht, und die Leute haben gedroht, das Haus der Familie abzufackeln. Mein Vater und mein Bruder bauten ein Unternehmen nach dem anderen auf und schlossen sie dann. Ich habe sie aus jeder Schuld befreit.“
Glücksspiel kann süchtig machen. Wenn das Spielverhalten außer Kontrolle gerät und zur Ersatzhandlung für andere persönliche Probleme wird, kann sich daraus ein krankhaftes Verhalten bis hin zur Spielsucht entwickeln. Es geht dann nicht mehr nur um ein spontanes Freizeitvergnügen, sondern das Spiel nimmt dann plötzlich bedenkliche Funktionen an: das Vermeiden von Angst, Panik, Depression und anderen negativen Gefühlen oder das Ausweichen vor Problemen.
Wer denkt, dass er an Spielsucht erkrankt ist oder jemanden kennt, bei dem man dies annehmen muss, kann sich Hilfe holen. Dafür gibt es die kostenlose und anonyme Hotline 0800/1372700. Weitere Infos auf bzga.