Einmal im Leben den Jackpot in der höchsten Gewinnklasse mit sechs richtigen Gewinnzahlen plus Superzahl bei der Lotterie „6 aus 49“ oder mit sieben korrekten Gewinnzahlen beim Eurojackpot knacken – diesen Traum vom schnellen Geld leben Millionen Deutsche. Aber muss ich einen Lottogewinn in Deutschland versteuern? Und was ist, wenn ich nicht den Jackpot in der höchsten Gewinnklasse mit sechs oder sieben Gewinnzahlen plus Superzahl bei „6 aus 49“ oder dem Eurojackpot knacke, aber in einer niedrigeren Gewinnklasse einen Lottogewinn erspiele? Das verraten wir in diesem Beitrag.
Bei diesen Gewinnsummen kann einem schwindelig werden: Bis zu 45 Millionen Euro kann ein Lottospieler maximal bei der Lotterie „6 aus 49“ erspielen, wenn er in den Jackpot in der höchsten Gewinnklasse mit sechs richtigen Gewinnzahlen plus Superzahl knackt. Beim Eurojackpot sind sieben richtige Gewinnzahlen vonnöten, um den Jackpot in der höchsten Gewinnklasse zu knacken. Dann winkt dem Lottospieler sogar ein Gewinn von bis zu 120 Millionen Euro. Von Gewinnsummen in solchen Sphären träumen zwar viele Lottospieler, aber wie viel von dem Gewinn darf ich tatsächlich behalten? Muss ich einen Lottogewinn in Deutschland versteuern – oder ist er doch steuerfrei? In den Köpfen vieler Spieler spukt die Sorge herum, dass der Staat im Falle eines Lottogewinns auch die Hand aufhält.
Lottogewinn versteuern in Deutschland: Das solltest du wissen
Die gute Nachricht für Lottospieler: Ein Lottogewinn muss grundsätzlich in Deutschland nicht versteuert werden. Dabei ist die Höhe des Gewinns völlig unerheblich. Es ist also egal, ob ein Spieler mit seinem Spielschein den Jackpot in der höchsten Gewinnklasse mit sechs oder sieben richtigen Gewinnzahlen plus Superzahl bei der Lotterie „6 aus 49“ oder dem Eurojackpot geknackt hat (wenn der Spielschein in Deutschland abgegeben wurde) oder ob er oder sie in einer niedrigeren Gewinnklasse einen Lottogewinn erspielt hat, der Gewinn bleibt steuerfrei.
Dennoch hält sich das hartnäckige Gerücht, wonach ein Lottogewinn nach einem Jahr in Deutschland versteuert werden muss. Demnach würde es sich anbieten, innerhalb der ersten 365 Tage nach dem Gewinn möglichst große Teile der Gewinnsumme auszugeben. Aber was da dran an diesem Gerücht? Kurz gesagt: Gar nichts! Lottogewinne müssen in Deutschland grundsätzlich nicht versteuert werden – auch nicht nach einem Jahr.
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Das liegt daran, dass in Deutschland grundsätzlich ein Gewinn, der beim Glücksspiel erzielt wurde, nicht versteuert werden muss, er ist pauschal steuerfrei. Der Grund dafür liegt aber nicht, wie viele Steuerzahler vermuten, an einer generellen Steuerbefreiung von Gewinnen, die beim Lotto, durch Wetten oder anderes Glücksspiel erzielt wurden. Das deutsche Steuerrecht sieht sieben Einkunftsarten vor, auf die der Staat in unterschiedlicher Form Einkommenssteuer erhebt. Und Lottogewinne können keiner dieser sieben Einkunftsarten zugeordnet werden, sie sind also „nicht steuerbar“ wie es offiziell im Fachjargon heißt. Sie sind also steuerfrei.
Finanzamt verdient an jedem Lotto-Spielschein
Dies heißt im Umkehrschluss im Übrigen aber nicht, dass der Staat durch Lotto oder Lottogewinne keine Steuern einnimmt. Wer Lotto spielt, unterstützt automatisch (und oft unwissentlich) auf indirektem Wege das Finanzamt: Öffentliche Lotterien – ob „6 aus 49“ mit dem Ziel, sechs Richtige plus Superzahl zu tippen, oder beim Eurojackpot – unterliegen der Lottosteuer. Von jedem Euro, den ein Lottospieler für einen Spielschein ausgibt, fließen automatisch 16,66 Cent an Steuer an den Staat. Dies hat zur Folge, dass ein Lottogewinn zwar steuerfrei in Deutschland ist, das Finanzamt aber trotzdem von allen Lottospielern (Steuer-)Geld kassiert.
Lottogewinn versteuern in Deutschland: Für Kapitalerträge fallen Steuern an
Wer aber einen Lottogewinn erspielt hat und das Geld anlegt oder investiert und dadurch Gewinne erzielt, muss sehr wohl indirekt seinen Lottogewinn versteuern in Deutschland. Wer beispielsweise den Jackpot in der höchsten Gewinnklasse mit sechs richtigen Gewinnzahlen plus Superzahl in der Lotterie „6 aus 49“ oder mit sieben korrekten Gewinnzahlen beim Eurojackpot knackt und von dem Millionen-Gewinn ein Haus kauft oder baut und Wohnungen darin vermietet, muss für die Mieteinnahmen durchaus Steuern zahlen.
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Ein anderes Beispiel: Wer seinen Lottogewinn in Höhe von 30.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto anlegt und dafür 2,5 Prozent Zinsen erhält, kann sich über jährliche Zins-Einnahmen in Höhe von 750 Euro freuen. Da diese Gewinnsumme in den Sparer-Freibetrag fällt (max. 1000 Euro im Jahr) fällt, müssen die Zins-Einnahmen nicht versteuert werden. Wenn aber ein Lottogewinn in Höhe von 10 Millionen Euro auf einem Bankkonto geparkt wird, das jährlich 4 Prozent Zinsen abwirft, betragen die jährlichen Zins-Einnahmen 400.000 Euro. Davon sind dann 25 Prozent an Kapitalertragssteuer sowie 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag an das Finanzamt abzuführen. Wenn der Lottogewinner einer Konfession angehört, sind darüber hinaus noch 8 Prozent an Kirchensteuer abzuführen. Unterm Strich führt dies zu beträchtlichen Steuer-Abgaben, die in einem solchen Fall nach einem Lottogewinn zu leisten sind.
Lottogewinner sollten Schenkungssteuer beachten
Viele Lottospieler wollen zumindest einen Teil ihres Lottogewinns an Angehörige, Freunde oder wohltätige Organisationen spenden. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn ansonsten muss ein Teil des Lottogewinns in Deutschland versteuert werden – dann greift die Schenkungssteuer. Alle zehn Jahre gibt es in Deutschland Freibeträge für Verwandte, bei denen Geld bis zu einer bestimmten Höhe verschenkt werden darf, ohne dass es versteuert werden muss. Die Höhe hierfür richtet sich nach dem Verwandtschaftsgrad. Wer seinen Eltern einen Teil des Lottogewinns schenken will, kann dies bis zu einer Höhe von 500.000 Euro steuerfrei in Deutschland machen.
Bei Geschwistern liegt die Höchstgrenze bei 20.000 Euro. Falls erneut ein Teil des Gewinns an Verwandte verschenkt werden soll und der Freibetrag bereits voll ausgereizt wurde, müssen bis zur nächsten Schenkung zehn Jahre ins Land gehen – andernfalls muss Schenkungssteuer gezahlt werden. Die Schenkungssteuer wird übrigens nicht nur im Falle von Geldgeschenken fällig, sondern auch bei Sachgeschenken. Wenn beispielsweise eine Luxusvilla für die Eltern, ein neues Auto für den Bruder oder wertvoller Schmuck für die Freundin vom Lottogewinn gekauft wird, gilt es auf den steuerlichen Freibetrag zu achten. Es gilt aber auch: Je enger der Verwandtschaftsgrad zwischen dem Lottogewinner und dem Beschenkten ist, desto niedriger fällt die Schenkungssteuer aus. Reine Geldgeschenke werden dabei deutlich höher besteuert als materielle Geschenke.
Zugewinngemeinschaft sorgt für Lottogewinn-Versteuerung
Nicht selten wollen Lottogewinner einen Teil ihres Gewinns dem eigenen Partner schenken. Das ist natürlich möglich, doch in einem solchen Fall fällt ebenfalls die Schenkungssteuer an – immerhin ist diese dann niedriger als bei Schenkungen an Freunde und Verwandte. Wenn ein Lottospieler verheiratet ist und er einen Teil seines Lottogewinns seiner Ehefrau vermachen will, bietet es sich an, die sogenannte Zugewinngemeinschaft aufzulösen. Diese greift automatisch in Ehen, wenn sie nicht durch einen entsprechenden Ehevertrag umgangen wird. Wenn die Zugewinngemeinschaft aufgelöst wird, wandert die Hälfte des Lottogewinns an den Ehepartner, ohne dass Schenkungssteuer dafür anfällt. Aber aufpassen: Wenn die Gütertrennung, also die Zugewinngemeinschaft, schon vor der dem Lottogewinn erfolgt, muss trotzdem Schenkungssteuer gezahlt werden.
Muss ich als Mitglied einer Tippgemeinschaft meinen Lottogewinn in Deutschland versteuern?
Nein. Durch das Mitspielen in einer Tippgemeinschaft erhöht sich nachweislich die Wahrscheinlichkeit, den Jackpot in der höchsten Gewinnklasse mit sechs richtigen Gewinnzahlen plus Superzahl in der Lotterie „6 aus 49“ bzw. mit sieben korrekten Gewinnzahlen beim Eurojackpot zu knacken. Ein möglicher Lottogewinn muss anschließend aber natürlich durch die Anzahl der Spieler der Tippgemeinschaft gleichmäßig aufgeteilt werden. Und als Mitglied einer Tippgemeinschaft brauchst du im Falle eines Lottogewinns für den Gewinn in Deutschland keine Steuern zu zahlen. Wichtig ist jedoch, dass alle Spieler nachweisen können, dass sie Teil dieser Tippgemeinschaft waren. Daher empfiehlt es sich, zumindest einen provisorischen Vertrag auf Papier aufzusetzen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann den Vertrag auch von einem Notar beglaubigen lassen.
Vorsicht bei ausländischen Lotterien: Hier müssen Gewinner ihren Lottogewinn versteuern
Selbstverständlich steht es Lottospielern in Deutschland auch frei, an Lotterien im Ausland teilzunehmen. Auf diesem Wege hat beispielsweise eine Tippgemeinschaft aus Wolfsburg im Jahr 2015 bei der spanischen Weihnachtslotterie „El Gordo“ rund vier Millionen Euro Gewinn erspielt. Während Lottogewinne in Deutschland zwar nicht versteuert werden müssen, heißt dies im Umkehrschluss jedoch nicht, dass dies auch für Lottogewinne im Ausland gilt. Je nach Land kann es durchaus sein, dass für den Gewinn dort Steuern gezahlt werden müssen. Wer an einer Lotterie in den USA teilnimmt und womöglich einen Lottogewinn erspielt, muss den Gewinn zwar nicht in Deutschland versteuern, in den Vereinigten Staaten können jedoch bis zu 36 Prozent an Steuer-Abgaben dafür anfallen.
Muss ich einen Lottogewinn beim Eurojackpot in Deutschland versteuern?
Nein. Grundsätzlich müssen auch Lottogewinne in Deutschland nicht versteuert werden, die bei Mehrländer-Lotterien wie dem Eurojackpot erspielt wurden. Dort kann ein einzelner Spieler, der den Jackpot in der höchsten Gewinnklasse knackt, bis zu 120 Millionen Euro an Gewinn einfahren. Wichtig ist jedoch, dass die Teilnahme am Eurojackpot aus Deutschland erfolgt. Ansonsten kann es durchaus sein, dass je nach Gesetzeslage in dem jeweiligen Land der Lottogewinn beim Eurojackpot dort Steuern entrichtet werden müssen.
Ob Lottogewinne in Deutschland versteuert werden müssen, welche Fallstricke bei Schenkungen und bei internationalen Lotterien, etwa dem Eurojackpot, lauern, haben wir in diesem Beitrag erklärt. Aber welche Vorteile bringt es mit sich, Lotto online zu spielen? So viel vorweg: Du wirst überrascht sein. Mehr dazu erfährst du hier. <<<
Glücksspiel kann süchtig machen. Wenn das Spielverhalten außer Kontrolle gerät und zur Ersatzhandlung für andere persönliche Probleme wird, kann sich daraus ein krankhaftes Verhalten bis hin zur Spielsucht entwickeln. Es geht dann nicht mehr nur um ein spontanes Freizeitvergnügen, sondern das Spiel nimmt dann plötzlich bedenkliche Funktionen an: das Vermeiden von Angst, Panik, Depression und anderen negativen Gefühlen oder das Ausweichen vor Problemen.
Wer denkt, dass er an Spielsucht erkrankt ist oder jemanden kennt, bei dem man dies annehmen muss, kann sich Hilfe holen. Dafür gibt es die kostenlose und anonyme Hotline 0800/1372700. Weitere Infos auf bzga.