Es wäre der Traum eines jeden, der sich den Mega-Gewinn im Lotto erhofft: Die eine Zauberformel, die zuverlässig zu sechs Richtigen führt. Allgemein bekannt soll sie aber gleichzeitig nicht sein – man will den Jackpot ja schließlich für sich alleine gewinnen und nicht mit anderen Tippern teilen müssen.

Nun ist Lotto aber eben auch ein Glücksspiel – und Glück lässt sich nun mal nicht berechnen. Egal, denkt sich der Optimist, dann gehen wir eben über die Wahrscheinlichkeitsrechnung ran. Da gibt es Experten wie Mathematiker, die bestimmt ausrechnen können, mit welcher Wahrscheinlichkeit welche Zahlen am ehesten zum Lotto-Gewinn führen.

Aber stimmt das tatsächlich? „Focus Online“ hat sich genau darüber mit dem Stuttgarter Mathematiker Professor Christian Hesse und dem Meißener Mathematiker Norbert Herrmann unterhalten.

Lotto: Gibt es den Zaubertipp zum Jackpot?

Und Hesse macht von Anfang an klar: „Die Gewinnwahrscheinlichkeit für einen Jackpot liegt gerade mal bei 1 zu 140 Millionen“. Den einen mag das abschrecken – der Lotto-Fan dagegen sagt sich: Na seht ihr, man kann da also doch etwas berechnen.

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Doch Norbert Herrmann zerstört sofort die Hoffnung auf eine Lotto-Zauberformel: „Den einen Tipp gibt es nicht.“ Jede Woche sind alle Ziffern von 1 bis 49 gleich wahrscheinlich.

Komplett machtlos sind die Zahlen-Genies aber dennoch nicht. Es mag zwar kein Rezept für den Lotto-Gewinn geben – aber die Wahrscheinlichkeitsrechnung erlaubt es den Mathematikern, zumindest ein paar wertvolle Ratschläge zu geben.

Diese Lotto-Fehler solltest du vermeiden

Zunächst einmal aber die Frage: Was sollte man nicht tun? Ganz simpel – je simpler eine Idee ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch andere Lotto-Spieler sie haben. Die Folge: Viele tippen das gleiche – und wenn der Tipp stimmt, kriegt niemand den ganzen Jackpot und man muss den Gewinn mit vielen anderen Spielern teilen.

Deshalb sollte man folgende Tipps vermeiden:

• Geburtstage, Hochzeiten oder andere Daten
• Zahlenreihen, wie beispielsweise 1-2-3-4-5 oder 7-14-21-28-35-42
• Nach Formen auswählen: Du malst ein U oder ein Kreuz aufs Tippfeld und wählst die Zahlen, die du damit erfasst
• Die Erfolgszahlen der letzten Ziehung tippen
• Zahlen tippen, die in der Vergangenheit häufig gezogen wurden

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Doch beide Mathematiker – Hesse und Hermann – haben auch ihre ganz eigenen Experten-Tipps, die zumindest sehr wahrscheinlich zu ein paar richtigen Zahlen führen können.

Mathematiker teilen ihre Spieltipps

Hesse setzt dabei auf die „Vier-Systemzahlen-Methode„:

• 23 Lottofelder mit den Zahlen von 1 bis 49 generieren
• Vier zufällige Zahlen („Systemzahlen“) ohne erkennbares Muster auswählen
• Diese vier Zahlen in allen 23 Lottofeldern ankreuzen
• In Feld 1 anschließend die Zahlen 1 und 2 ankreuzen, in Feld 2 die Zahlen 3 und 4, in Feld 3 die Zahlen 5 und 6 und so weiter.
• Logisch: Die vier Systemzahlen werden dabei natürlich übersprungen, man kann sie ja nicht zweimal ankreuzen.
• In Feld 23 wählt man die letzte verbliebene und anschließend noch eine zufällig ausgewählte Zahl.
• Ziel: Werden die vier Systemzahlen als Gewinner gezogen, hast du 22 Mal vier Richtige und mindestens einmal fünf Richtige.

Herrmann dagegen plädiert für das „Prinzip Zufall„:

• 49 Zettel mit jeweils einer Zahl in eine Schale geben
• Vermischen und ausschütten
• Zufällig sieben Zettel ziehen (sechs Zahlen plus Superzahl) und mit diesen Zahlen tippen
• Falls die Zufallsziehung ein nachvollziehbares Zahlenmuster ergibt, wird erneut vermischt und ausgeschüttet. Es wird quasi nochmal gewürfelt.
• Die gezogenen Zahlen müssen addiert mindestens 164 ergeben.