Rund 60.000 Menschen befinden sich aktuell auf Reisen, die sie mit FTI gebucht hatten. Zehntausende weitere wollten eigentlich in den nächsten Wochen in den Urlaub fliegen. Und dann sind da natürlich noch die rund 11.000 Mitarbeiter. Sie alle traf die Insolvenz von FTI wie ein Blitz (>>> wir berichteten).
+++ Reisekonzern FTI pleite – Urlauber sollten jetzt keine Zeit verlieren! +++
Die Pleite von Europas drittgrößtem Reiseveranstalter mit Sitz in München hat international für große Verunsicherung gesorgt. Alle Urlaube gestrichen – so hieß es am Dienstag (4. Juni). Doch jetzt deutet sich eine irre Wende an. Eine aktuelle Nachricht macht die Runde und lässt unzählige Urlauber wieder hoffen. Aber der Reihe nach.
FTI-Kunden hoffen jetzt auf andere Reiseveranstalter
Für den vorläufigen Insolvenzverwalter hat die Unterstützung der Urlauber, die mit FTI unterwegs sind, oberste Priorität. „Wir sind darum bemüht, dafür zu sorgen, dass die Reisenden ihren begonnenen Urlaub zu Ende führen und planmäßig und sicher nach Hause zurückreisen können“, erklärte Axel Bierbach am Mittwoch (5. Juni). Die Lage scheint unter Kontrolle, denn der Prozess laufe bisher strukturiert und weitestgehend geordnet ab. FTI hat zudem eine Hotline eingerichtet und will sicherstellen, dass an den Urlaubsorten Ansprechpartner für die Kunden bei Problemen erreichbar sind.
+++ Ein Fall aus NRW: FTI-Pleite lässt Dortmunderin verzweifeln – „Hängen in der Luft“ +++
Während die Reisen für die nächsten Tage abgesagt werden mussten, da FTI hier nicht einen reibungslosen Ablauf garantieren kann, keimt Hoffnung für die Zeit nach dem 10. Juni auf. Insolvenzverwalter Bierbach deutet an, dass hinter den Kulissen an einer Lösung gearbeitet werde: „Wir loten mit Hochdruck sämtliche Möglichkeiten aus, um die gebuchten Reisen ab einem frühestmöglichen Zeitpunkt wie geplant von anderen Reiseanbietern durchführen zu lassen.“ Gespräche mit anderen Anbietern sind im Gange und es besteht offenbar die Hoffnung, „eine Lösung für Reisen ab spätestens 1. Juli zu finden“.
Reisesicherungsfonds erstattet Zahlungen
Wie „Bild“ berichtet, sollen die Annex-Gruppe und DERTOUR Interesse bekundet haben, FTI-Kunden zu übernehmen. Für Tausende Urlauber, die in den Sommerferien verreisen wollen, könnte sich also das Blatt doch noch zum Guten wenden.
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Eine weitere Erleichterung für die Kunden von FTI bringt der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) ins Spiel. Wie Bierbach bestätigte, sind alle Kundenzahlungen für über FTI gebuchte Pauschalreisen durch den Fonds abgesichert. Dies bedeutet, dass der DRSF für nicht erbrachte Leistungen aufkommt und so finanzielle Verluste der Pauschalreise-Kunden durch die Insolvenz ausgeschlossen sind. Selbst Vorauszahlungen würden erstattet, sollte es nicht möglich sein, die Reisen durchzuführen. Diese zusätzliche Sicherheit dürfte vielen Urlaubern, die ihre Hoffnung auf eine entspannte Auszeit mit FTI gesetzt hatten, einen kleinen Lichtblick verschaffen. (mit dpa)