Vier Menschen starben, sechs wurden schwer und viele weitere leicht verletzt. Warum der Flixbus am 27. März von der Fahrbahn abkam, ist bis heute nicht geklärt. Auch mehr als eine Woche danach haben nicht nur die Hinterbliebenen viele Fragen.
Bei dem tödlichen Unfall auf der A9 bei Leipzig am Morgen des besagten Mittwochs war der Doppeldeckerbus mit 54 Fahrgästen inklusive der beiden Fahrer auf dem Weg von Berlin nach Zürich. Aus noch ungeklärter Ursache kam der Bus von der Straße ab und kippte auf die Seite. Doch jetzt spricht eine Augenzeugin – und was sie über die Minuten vor dem Unglück berichtet, hat es in sich.
Flixbus: Augenzeugin berichtet – „Er war stocksauer“
Eine junge Studentin ahnte schon, dass das gleich schiefgeht. Als der Bus ins Wanken geriet und Lkw zu hupen begannen, zog sie ihre Kopfhörer ab und bekam Angst. Sie war eine der Passagierinnen an Bord des Unglückbusses. Gegenüber „IPPEN.MEDIA“ packte die Studentin über die Minuten vor dem Unglück aus – und die waren geprägt von einem Streit zwischen den Fahrern und „rücksichtslosen“ Fahrmanövern.
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Schon bei der Abfahrt begann der Konflikt. Demnach sei einer der beiden Fahrer zehn Minuten zu spät zum Abfahrtsort gekommen. „Das hat den anderen Fahrer stocksauer gemacht. Sie haben sich von da an hörbar im Cockpit gestritten. Die ganze Zeit. Bis zum Unfall“, berichtet die Studentin, die mit blauen Flecken und Kratzern im Gesicht überlebte, während zwei Frauen neben ihr im Flixbus starben.
„Rücksichtsloses Fahren
Was die eigentliche Ursache für den schweren Unfall war, kann sie nicht genau sagen. Der Streit am Steuer war ihrer Meinung nach aber kein unwesentliches Detail. „Der erste Fahrer war wütend auf seinen Kollegen, weil sie seinetwegen hinter dem Zeitplan lagen.
Die Folge: Ärger, Stress und rücksichtsloses Fahren“, erzählte sie gegenüber „IPPEN.MEDIA“. Noch in Berlin habe der Flixbus-Fahrer häufiger abrupt gebremst, auch aggressive Spurwechsel auf der Autobahn seien vorgekommen. „Mehrere Lkw haben den Bus angehupt, weil der Fahrer sie geschnitten hat“, berichtet sie. „Er war rücksichtslos.“
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Auf Anfrage von „IPPEN.MEDIA“ verweist Flixbus auf die laufenden Ermittlungen und die Zusammenarbeit mit der Polizei. Zu Zeugenaussagen wolle und könne sich das Unternehmen derzeit nicht äußern. Die Ermittlungen dauern an. Mehr zu dem schweren Unfall in diesem Artikel.