Schock in einer britischen Küstenstadt! Mehrere Straßen in Southport, England, glichen am Mittwochmorgen (31. Juli) einem Trümmerfeld. Was sich hier zugetragen hat, ist auf doppelte Weise tragisch und unfassbar. Am Montag (29. Juli) soll hier ein 17-Jähriger drei Mädchen (6,7 und 9) mit einem Messer erstochen und acht weitere sowie zwei Erwachsene schwer verletzt haben. Etliche Prominente wie die Royals als auch Star-Sängerin Taylor Swift bekundeten ihr Beileid.
+++ Taylor Swift nach tödlicher Messer-Attacke: „Es waren nur kleine Kinder“ +++
Bei einer Mahnwache am Dienstag (30. Juli) war es nun zu Ausschreitungen gekommen. Rechtsextreme griffen die Polizei an, verletzten viele Beamte. Der Hintergrund waren wohl rassistische Motive.
Southport (England): Krawalle nach Mahnwache
Wie am Mittwoch bekannt wurde, soll es bei einer Mahnwache für die drei toten Kinder zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen sein. Die Polizei geht davon aus, dass Gerüchte über den Täter gestreut wurden, die zu einer von Rassismus und Antisemitismus geschürten Gewalttat führten. Dabei hatte die Polizei mitgeteilt, dass es sich bei dem vermeintlichen Täter um einen in Großbritannien geborenen und aufgewachsenen Jugendlichen handelte. Das schienen die Randalierer jedoch nicht zu glauben.
Sie zündeten Autos und Mülltonnen an, plünderten Geschäfte und attackierten dann noch mit Ziegelsteinen, Mülleimern und sogar Straßenschildern bewaffnet die Polizei an. 39 Polizisten wurden im Einsatz verletzt, 27 davon mussten im Krankenhaus behandelt werden. Laut Polizei sollen die Randalierer, zu großen Teilen Mitglieder einer rechtsextremen Gruppe, extra angereist sein und nicht aus der Gegend stammen.
Britische Regierung verurteilt Ausschreitungen
„Diejenigen, die die Mahnwache für die Opfer mit Gewalt und Brutalität gekapert haben, haben die trauernde Gemeinschaft beleidigt“, so Premierminister Keir Starmer auf „X“ (vormals Twitter). „Sie werden die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen.“ Auch er legte am Tatort Blumen nieder und bekundete sein Mitleid für die Hinterbliebenen. Selbst er wurde dabei von Gaffern belästigt, die ihn zu einem schärferen Vorgehen gegen Migranten anstiften wollten.
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„Das ist keine Art, eine Gemeinschaft zu behandeln, schon gar nicht eine Gemeinschaft, die immer noch unter den Ereignissen vom Montag leidet“, meldete sich auch der stellvertretende Polizei-Chef Alex Goss zu Wort. (mit dpa)
>> Anmerkung der Redaktion <<
Der Verlust eines Kindes ist für Eltern ein zutiefst traumatisierendes Ereignis. Wer mit der Bewältigung der Trauer überfordert ist, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt. Ebenfalls kostenlos ist das Sorgentelefon Oskar vom Bundesverband Kinderhospiz unter der Nummer 0800 8888 4711.