Bezieht Edeka Erdbeeren aus dem Dürre-Gebiet rund um den Doñana-Nationalpark? Die Antwort auf diese Frage blieb der Supermarkt-Gigant seinen Kunden bislang schuldig. Jetzt sind vor mehreren Filialen in ganz Deutschland aber plötzlich Plakate mit einer eindeutigen Botschaft aufgetaucht.
„Wir lieben Dürre“, ist auf diesen zu lesen. Weiter heißt es: „Für unsere billigen Erdbeeren trocknet in Spanien ein Nationalpark aus.“ Dass dahinter keine neue Werbemaßnahme von Edeka steckt, dürfte direkt klar sein. Aber wer hat die Plakate angebracht und was soll mit ihnen erreicht werden?
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Edeka: Bürgerbewegung startet Kampagne
Hinter der Plakataktion soll laut „Ruhr24“ die Bürgerbewegung „Campact“ stecken. Die aktuellen Plakate seien eine Fortführung der Kampagne „Kein Wasserraub für Erdbeeren“. Damit wolle man den Druck auf die Supermarkt-Kette verstärken, denn bislang habe sich hier nur wenig getan. „Dass Edeka trotz massiver Kritik weiter an Dürre-Erdbeeren aus Spanien festhält, obwohl sie seit Jahren die Problematik kennen, ist bitter“, wird eine Verantwortliche von Campact deutlich.
Und wo tut es dem Konzern am meisten weh? Richtig, direkt vor den Geschäften, wo die Kunden tagein, tagaus einkaufen. Diese sollen bewusst darauf aufmerksam gemacht werden, dass hinter dem Nachhaltigkeitsversprechen Heuchelei steckt, so Campact. Doch woran stößt sich die Bewegung? Das Anbaugebiet unweit des Doñana-Nationalparks sorge dafür, dass ganze Nachbarstädte austrocknen. Dazu sollen die Supermärkte und Discounter angeblich beitragen, da sie Erdbeeren aus besagtem Gebiet importieren und verkaufen.
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In der im Mai gestarteten Kampagne wurden auch andere Supermärkte wie Rewe, Lidl oder Aldi angeprangert. Die aktuelle Plakatkampagne richtet sich aber ausschließlich gegen Edeka.
Das sagt Edeka zu den Vorwürfen
„Ruhr24“ hat Edeka mit den Vorwürfen konfrontiert. Die Supermarkt-Kette distanziere sich demnach von der aktuellen Campact-Kampagne. Man beziehe in der Hauptsaison die Erdbeeren aus heimischen Anbaugebieten in Deutschland.
Zudem beobachte man bei Edeka die Entwicklungen in der südspanischen Region, überprüfe die Lieferbeziehungen auf Nachhaltigkeit und versuche darauf zu achten, dass die gehandelten Produkte unter sozial und ökologisch guten Bedingungen hergestellt werden. Ob Edeka tatsächlich Erdbeeren aus der betroffenen Dürre-Region bezieht, bleibt nach wie vor unbeantwortet.