Auch das noch! Ein Streik der Beschäftigten der Deutschen Post hatte bereits zu zahlreichen Verspätungen bei Briefen und Paketen geführt. Doch nach ausführlichen Tarifverhandlungen zwischen Post und der Gewerkschaft Verdi sieht es jetzt keinesfalls besser aus. Ganz im Gegenteil.
Drei Tage lang hatte sich die Deutsche Post mit Verdi zusammengesetzt, um über die Arbeitsbedingungen der rund 160.000 Tarifbeschäftigten zu verhandeln. Allerdings konnte man sich schlichtweg nicht einigen! Das dürfte nicht nur die Mitarbeiter der Post ärgern – sondern auch die Kunden.
Deutsche Post: Tarifverhandlungen fehlgeschlagen
Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hatte die Post den Tarifangestellten eine schrittweise Entgelterhöhung ab 2024 angeboten – insgesamt bis zu 20,3 Prozent mehr Lohn hätte das bedeutet. Inklusive einer 3.000-Euro-Inflationausgleichprämie. Doch das Modell wurde nicht akzeptiert.
„Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot ist weit von unseren Forderungen entfernt“, kritisiert Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. „Die Arbeitgeber waren nicht bereit, die Reallohneinbußen der Beschäftigten auszugleichen.“ Verdi fordert für die Post-Beschäftigten 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt und begründet das unter anderem mit der hohen Inflation.
Thomas Ogilvie, Konzernvorstand Personal bei der Deutschen Post AG, hält dagegen: „Verdi hat eine historische Chance verspielt, die Zukunft der Deutschen Post in Deutschland zu sichern. Wir sind mit diesem Angebot an die Grenze des finanziell Machbaren gegangen, um besonders diejenigen unserer Beschäftigten zu unterstützen, die am stärksten die Herausforderungen der letzten Monate gespürt haben.“
Deutsche Post: Drohen neue Streiks?
Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Gewerkschaft die Beschäftigten immer wieder zu Warnstreiks aufgerufen. Allein in dieser Woche beteiligten sich Verdi zufolge rund 23.000 Postbeschäftigte an Arbeitsniederlegungen. Insgesamt hätten fast 100.000 Beschäftigte zeitweise ihre Arbeit niedergelegt, um den Verdi-Forderungen Nachdruck zu verleihen. Nach Angaben der Post kamen dadurch Millionen Briefe und Pakete verzögert bei den Empfängern an.
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Da sich an der grundsätzlichen Situation ja nun erst einmal nichts geändert hat, steht die Befürchtung im Raum, dass es zeitnah zu weiteren Streiks kommen könnte. Und damit auch erneut zu zahlreichen verspäteten Briefen und Paketen. (mit dpa)