Seit 1998 gab es in Deutschland keine gravierenden Änderungen mehr am Postgesetz. Das sollte sich am Donnerstag (13. Juni) mit einem Schlag ändern! Denn der Deutsche Bundestag hat die Reform des angestaubten Gesetzes durchgewunken (mehr dazu hier). Nicht nur Mitarbeiter, sondern auch die Kunden der Deutschen Post müssen sich jetzt umstellen.
Lange Zeit stand die Reform im Raum, am Donnerstag platzte schließlich die Bombe! Die Reaktionen im Netz sollten nicht lange auf sich warten lassen. Auch wenn das alte Postgesetz noch lange vor dem Online-Handel in Kraft trat, kann sich nicht jeder mit den angekündigten Neuerungen bei der Deutschen Post anfreunden. Vor allem der Hauptpunkt, dass künftig noch länger auf Briefe gewartet werden muss, schmeckt vielen überhaupt nicht.
Deutsche Post: Reform löst Welle der Empörung aus
Auf „X“ überschlagen sich derzeit die kritischen Stimmen. Zwar soll es erst 2025 soweit sein, bis die Reform in Kraft tritt. Doch schon jetzt gehen viele Postkunden auf die Barrikaden. So heißt es etwa: „Deutsche Post darf Briefe jetzt langsamer zustellen. Noch langsamer?“ Auch andere haben üble Befürchtungen: „Kommen die dann mit der Bahn?“ – „Also nie!“
Der Nächste formuliert es noch drastischer: „Die Post wird dann wirklich zur Schneckenpost.“ Diese Deutsche-Post-Kundin will sich dagegen schon auf die Änderungen vorbereiten: „Also jetzt schon mal die Ostergrußkarten für 25′ einwerfen, dürfte dann ratsam sein!?“, fragt sie mit einem Augenzwinkern bei „X“.
+++ Deutsche Post macht bei Brief-Porto Schluss – Kunden bleibt keine Wahl +++
DAS passt Deutscher Post gar nicht
Die Reaktionen der Kunden auf die Postgesetz-Reform sind also eindeutig. Doch was sagt eigentlich die Deutsche Post zum Beschluss der Ampel-Koalition? Hier begrüßt man die Generalüberholung des mittlerweile veralteten Gesetzes in großen Teilen. „Die Paketmengen gehen hoch, die Briefmengen gehen runter. Und deshalb ist es jetzt wirklich ein wichtiger Schritt gewesen“, so Volker Ratzmann, Chef der Regulierungsabteilung der Deutschen Post, gegenüber dem „rbb24 Inforadio“.
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Besonders die verlängerte Zustellfrist von zwei auf maximal drei Tage ist für die Deutsche Post und ihre Mitarbeiter ein wichtiger Schritt, müsse die Post somit nicht mehr nachts ausgeflogen werden. Allerdings kritisiert Ratzmann, dass die Deutsche Post weiterhin auf freien Wettbewerb setzt. „Andere europäische Länder sind da einen anderen Weg gegangen, da war die Entwicklung ganz klar: Die Aufrechterhaltung des Universaldienstes ist nur mit einem großen Anbieter möglich.“
Bleibt abzuwarten, ob die neue Reform in der Praxis ab nächstem Jahr Früchte tragen wird.