Die Digitalisierung hat die Art und Weise, wie wir kommunizieren, grundlegend verändert. Besonders stark betroffen ist der Brief-Verkehr. Von 2019 bis 2023 sank die Zahl der Briefe von 15,9 auf 12,6 Milliarden pro Jahr. Die Deutsche Post sieht sich daher gezwungen, ihr Angebot zu überarbeiten.
+++ Deutsche Post und DHL: Angebot wird immer dünner – Kunden müssen sich umschauen +++
Bei einem Service, den viele Kunden über Jahrzehnte hinweg geschätzt und gerne genutzt haben, zieht die Deutsche Post jetzt einen Schlussstrich. Es geht um Briefmarken-Automaten, die heute noch an vielen Post-Filialen hängen und auch dann den Kunden zur Verfügung stehen, wenn die Filiale geschlossen ist.
Deutsche Post schafft Briefmarken-Automaten ab
Die zunehmende Nutzung digitaler Alternativen – allen voran E-Mails – hat zu einem Rückgang der Nachfrage nach Briefmarken aus Automaten geführt. Dementsprechend hat die Deutsche Post beschlossen, die Automaten nach und nach abzubauen, wie „tagesschau.de“ berichtet.
Für viele sind sie schon heute kaum mehr als ein nostalgischer Blickfang – die Technologie ist veraltet und Ersatzteile sind kaum zu beschaffen. Kunden, die ihre Postsendungen frankieren möchten, sind in Zukunft verstärkt auf Online-Services angewiesen. So gibt es in der App und im Web Möglichkeiten, Briefmarken zum Ausdrucken zu kaufen – oder als Code, der einfach auf den Umschlag geschrieben wird.
+++ Deutsche Post mit Ankündigung – sie hat gleich mehrere Nachteile für Kunden +++
Aus wirtschaftlicher Notwendigkeit heraus hat die Deutsche Post zudem vor, das Porto zu erhöhen. Dies trifft sowohl Briefe als auch Pakete, wobei der tatsächliche Anstieg erst dann möglich ist, wenn die Bundesnetzagentur zugestimmt hat. Das ist voraussichtlich im Jahr 2025 zu erwarten. Die Bundesnetzagentur signalisierte bereits ihre Zustimmung.
Pläne für höheres Brief-Porto, längere Zustelldauer, weniger Filialen
Die Preise werden also steigen – während die Leistung sinkt! Denn die Post plant auch längere Laufzeiten für die Briefzustellung. Bisher müssen 80 Prozent aller Briefe bereits am nächsten Werktag zugestellt sein. Künftig will sich die Deutsche Post dafür bis zu drei Tage Zeit lassen.
Die Anpassung an die reduzierte Nachfrage und die gestiegenen Betriebskosten veranlasst die Deutsche Post zu weiteren einschneidenden Maßnahmen. Dazu gehört die Abschaffung von Nachtflügen für Briefe (>>> hier mehr dazu). Auch eine Reduzierung der gesetzlich vorgeschriebenen Anzahl an Postfilialen wird angestrebt. Stattdessen will die Post neue Selbstbedienungsstationen einführen, um die Bevölkerung flächendeckend zu versorgen. Hierzu muss allerdings erst einmal das Postgesetz geändert werden.
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Insgesamt steht die Deutsche Post vor einer tiefgreifenden Transformation, die nicht nur die Service-Leistungen betrifft, sondern auch die gewohnten Abläufe der Kunden. Die Zeit der Briefmarken-Automaten neigt sich jedenfalls definitiv dem Ende zu.