Das wäre der absolute Worst Case für Fußball-Deutschland und seine Gäste. Die Bahngewerkschaft EVG hat zur Fußball-Europameisterschaft 2024 mit einem Streik gedroht. Grund dafür ist, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Bahn vermehrt Gewalt ausgesetzt sein sollen.
Deutsche Bahn: „Werden dafür sorgen, dass Züge nicht fahren“
Wenn sich die Sicherheitssituation für die Mitarbeitenden vor der EM nicht entspannt habe, „werden wir dafür sorgen, dass die Züge nicht fahren“, sagte EVG-Vorstand Kristian Loroch am Donnerstag (2. Mai) gegenüber dem „Tagesspiegel“. Wenn sich die Lage bis dahin nicht verbessert habe, könnte es dazu kommen, dass die Beschäftigten während des Turniers beispielsweise kollektiv Überstunden abbauen, warnte Loroch.
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Zuvor ergab eine Befragung der EVG, dass von knapp 4000 Befragten 64 Prozent angegeben hatten, in den letzten Monaten Opfer von Gewalt oder Anfeindungen gewesen zu sein. Während des gesamten Berufslebens gaben sogar 82 Prozent an, dass sie bereits Opfer von verbalen oder körperlichen Attacken geworden sind. Demnach fühlen sich 36 Prozent der Beschäftigten bei der Arbeit unsicher. Des Weiteren ergab die Befragung, dass das Sicherheitsempfinden in den vergangenen fünf Jahren abgenommen hat.
Deutsche Bahn muss bis zur EM handeln
An der Befragung teilgenommen haben Zugbegleiter, Servicekräfte im Bahnhof und Hotline-Beschäftigte. Loroch fordert jetzt, dass Zugbegleiter im Regionalverkehr nicht alleine losgeschickt werden sollten. Der neue Standard solle eine „Doppelbestreifung“ sein. Dafür müssten die für den Nahverkehr zuständigen Länder aber auch einen höheren Personaleinsatz zur Verfügung stellen.
Deshalb fordert jetzt auch Ralf Damde, Chef des Gesamtbetriebsrats von DB Regio, ein Handeln der Deutschen Bahn zu Euromeisterschaft. „Wir fordern Personalplanung nach Gefahrenlage durch rivalisierende Fanmassen in Bussen und Bahnen“, sagte Damde gegenüber dem „Tagesspiegel“.
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Für die Monate Juni und Juli 2024 werden eine Doppelbesetzung und ausreichend Sicherheitspersonal nötig sein. „Bevor unsere Leute angegriffen werden, verweigern wir Personaleinsatz bei offensichtlichen Gefährdungslagen“, warnte Damde.